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Megadeth

Dystopia

Info Musikrichtung: Thrash Metal VÖ: 29.01.2015 (Universal) Gesamtspielzeit: 46:50 Internet: http://www.megadeth.com

Wenn man sich die Lyrics vornimmt, fragt man sich mal wieder, wo Herr Mustaine sein Weltbild schnitzen lässt. Das arme Amerika kriecht vor allen, die seine Lebensart nicht mögen. Es droht der Untergang der westlichen Zivilisation. Den Friedensfreunden wird mal kurz ins Merkheft geschrieben, dass die schnellste Art einen Krieg zu beenden darin besteht ihn zu verlieren. Aber nicht mit Herrn Mustaine. Man soll die Augen aufmachen, dem Krebs an der Wurzel vernichten. Und glaubt nicht, dass das mit der Todesstrafe allein einfach getan ist.

Da hilft nur eins: Volle Konzentration auf die Musik!

Und die hat es faustdick hinter den Ohren. Mir gefällt diese fette Produktion deutlich besser, als all die klassischen Megadeth-Alben der 80er und mit Balladen a la „Tout le Monde“ kommt uns Megadave, der das Album im Wesentlichen selber produziert hat, auch nicht mehr.

Die beiden ersten Stücke sind gleich schwergewichtige Hochkaräter. „The Threat is real“ eröffnet das Album als mitreißender Melodic Thrash. Die Hook bleibt sofort im Ohr. Mit seinen scharf sägenden Riffs erinnert das Stück oft eher an Annihilator, als an klassische Megadeth - was aus meinem Mund ein absolutes Lob ist! „Dystopia“ setzt den Kurs konsequent und ebenso eingängig fort.

Eine kurze Ruhepause gibt es erst, wenn „Bullet to the Brain“ mit akustischer Gitarre eröffnet wird. Eine „Post american World“ muss natürlich düster klingen – und leitet eine vorübergehend Distanz zum Thrash ein. „Poisonous Shadows“ ist „nur“ ein solider Metal Rocker und auch das folgende Instrumental „Conquer or die!“ kann man kaum als Thrash bezeichnen. Das wirkt sich aber eher positiv aus, weil es das Album facettenreicher macht.

Eins ist eindeutig: Solange Meagdeth Alben wie Dystopia zustande bringen, haben sie Teile ihrer Zukunft noch vor sich!

Norbert von Fransecky