Reviews
Second Psychedelic Coming: The Aquarius Tapes
Info
Musikrichtung:
Psychedelic/Hard Rock
VÖ: 11.12.2015 (Svart Records / Cargo) Gesamtspielzeit: 65:53 Internet: http://www.jessandtheancientones.com http://www.facebook.com/jessandtheancientones |
Nach der EP Astral Sabbat, der Single Castenada und einer Veröffentlichung als The Exploding Eyes Orchestra dieses Jahr, gibt es endlich eine zweites Album der finnischen Jess and the Ancient Ones. Es hört auf den Namen Second Psychedelic Coming: The Aquarius Tapes und präsentiert eine spürbar gereifte Band.
Insgesamt zeigt sich der Sound reduzierter. Die bunten, zweistimmigen, nach Heavy Metal und Classic Rock klingenden Gitarrenmelodien sind passé. Die Musik ist kratziger und bodenständiger, aber keinesfalls weniger psychedelisch. Die Orgel bekam dafür mehr Platz und Sängerin Jess agiert ein ganzes Stück selbstbewusster als noch vor drei Jahren. Klar, der Sound ist nach wie vor fett auf Retro gebürstet, mehr als je zuvor sogar. Aber die spielfreudige Band schert sich einen Kehricht um fuzzige Pseudocoolness mit vorgespielter Authentizität.
Und das ist verdammt gut so! Denn JATAO agieren frei und lassen es ordentlich laufen. Seine Spielfreude kann man kaum verbergen und doch durchzieht die Stimmung eine etwas verkopfte esoterische Hippie-Atmosphäre. Warum sonst auch dieser Albumtitel? Referenzen an The Fifth Dimension oder Jefferson Airplane sind also vorhanden. Spielerisch zieht es die Band in ihren gewitzten Momentan (und davon gibt es so einige) in Richtung Gentle Giant oder Pink Floyd. Somit ein buntes Konglomerat also aus leichtgängigen Melodien und Ausgelassenheit mit einer ganzen Portion Spielwitz.
Wo sonst relativ geradlinige Songs das Bild bestimmen, beweist die Gruppe ganz am Ende mit dem 22-minütigen „Goodbye to Virgin Grounds Forever“, dass sie auch Prog kann. Ein Wechselbad der Gefühle voller Dramatik. Spätestens hier dürfte einem bewusst geworden sein, dass man ein gutes Album gehört hat. Allerdings eines, das seine Qualität nicht gerade beim ersten Hördurchlauf offenbart, wie es damals beim Debüt noch war.
Aber hey, so soll es doch sein. Schließlich möchte man ja was entdecken. Trotzdem entfaltet sich nicht ganz die Magie der ersten Platte. Doch eine Enttäuschung sind die Aquarius Tapes keineswegs. Denn die Weiterentwicklung der Band gefällt und im Gegensatz zu manch anderer Retrokapelle haben Jess and the Ancient Ones durchaus etwas zu sagen.
Mario Karl
Trackliste
1 | Samhain | 6:01 |
2 | The Flying Man | 4:24 |
3 | In Levitating Secret Dreams | 3:17 |
4 | The Equinox Death Trip | 6:13 |
5 | Wolves Inside My Head | 5:19 |
6 | Crossroad Lightning | 8:15 |
7 | The Lovers | 3:29 |
8 | Goetia of Love | 6:20 |
9 | Goodbye To Virgin Grounds Forever | 22:35 |
Besetzung
Thomas Corpse (Leadgitarre)
Thomas Fiend (Leadgitarre & Background-Gesang)
Fast Jake (Bass)
Abraham (Keyboard)
Yussuf (Drums & Perkussion)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |