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International Blackjazz Society
Info
Musikrichtung:
„Black Jazz“, Prog/Electro/Groove Metal
VÖ: 23.10.2015 (Spinefarm Records / Caroline) Gesamtspielzeit: 38:06 Internet: https://www.facebook.com/shiningnorway http://www.shining.no |
Vor fünf Jahren begann die Zeitrechnung für die Norweger Shining (nicht zu verwechseln mit der seltsamen Black-Metal-Band aus Schweden!) neu. Was als akustische Jazzband startete, verwandelte sich spätestens mit dem Album Blackjazz in einen wilden Prog-Industrial-Metal-Bastard. Für den Jazz war nach wie vor Platz. Allerdings auf brutalste Art und Weise destilliert. One One One war vor zwei Jahren gegen diesen Psycho-Trip eine regelrechte Rock’n’Roll-Attacke.
Und hier setzten Jørgen Munkeby & Co. an: geradlinige Songs mit einer ganzen Ladung Irrsinn, gepaart mit spielerischer Finesse und absoluter Ausgelassenheit. Wie besonders Munkeby die Sache mit seinem Gesang nach vorne pusht, reißt allemal mit. Mit den Intro „Admittance“ grooven sich Shining erst einmal ein, bevor der Wahnsinn seinen Lauf nimmt. „The Last Stand“ rockt wie Sau und ist zudem noch eingängig. „Burn it all“ und „Last Day“ nehmen das beste von den Nine Inch Nails und den frühen Marilyn Manson und jagen es durch den Blackjazz-Mixer.
Neben einer Ladung Angepisstheit stets mit dabei: ein solierendes Saxophon, das zwischen dem maschinellen Getöse und Aufgekratztheit doch Platz für etwas Wärme schafft. „Thousand Eyes“ ist Prog pur, bevor die Band mit „House of Warship“ vollends in ihren eigenen jazzigen Kosmos abdriftet. Das klingt was wie Miles Davis‘ „Bithes Brew“ auf LSD. Nur gut, dass mit „House of Control“ ein atmosphärischer Ruhepol folgt. Was aber nicht heißt, dass diese interessante Nummer nicht weniger aufwühlend wäre. Eigentlich könnte hier auch Schluss sein. Doch Shining hauen nach dem kurzen Intermezzo „Church of Endurance“ und dem maschinellen Electro-Punk „Need“ noch ein letztes Mal auf die Kacke.
Auch mit ihrer International Blackjazz Society gehören Shining wohl zu den aufregendsten Bands derzeit im Hartwurst-Lager. Der große „Aha“-Effekt bleibt dieses Mal zwar aus, doch ist der Band wieder ein atemlos machendes Album für scheuklappenfremde Musikhörer gelungen.
Mario Karl
Trackliste
1 | Admittance | 1:06 |
2 | The Last Stand | 4:17 |
3 | Burn It All | 5:15 |
4 | Last Day | 4:09 |
5 | Thousand Eyes | 6:50 |
6 | House of Warship | 4:34 |
7 | House of Control | 6:50 |
8 | Church of Endurance | 0:58 |
9 | Need | 4:07 |
Besetzung
Torstein Lofthus (Schlagzeug)
Tor Egil Kreken (Bass)
Hakon Sagen (Gitarre)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |