Reviews
Hollywood Vampires
Info
Musikrichtung:
Hard Rock
VÖ: 11.09.2015 (Universal Music) Gesamtspielzeit: 48:28 Internet: http://www.alicecooper.com/tag/hollywood-vampires/ |
Der Projektname Hollywood Vampires geht auf einen alten Saufclub zurück, der sich in den 70ern regelmäßig auf dem Sunset Strip traf, um gründlich einen drauf zu machen - oder auch, um eine kreative Wohlfühlinsel für Gleichgesinnte zu schaffen (was ja durchaus dasselbe sein kann...). Mit von der Partie waren solch illustre Personen wie Alice Cooper, Harry Nilsson, Bernie Taupin, Ringo Starr, John Lennon oder Keith Moon. Das Ganze gehört zur Legendenbildung des Rock’n’Rolls.
Davon ließ sich auch Schauspieler Johnny Depp anstecken. Unter der Federführung von Alice Cooper und Produzent Bob Ezrin soll dieser Mythos neu belebt werden. Mit einer ganzen Horde an bekannten Gesichtern zockte man ein Album ein. Unter anderem stellten Joe Walsh, Slash, Joe Perry, Brian Johnson, Robby Krieger, Dave Grohl, Perry Farrell, Zak Starkey, Kip Winger, Paul McCartney und Duff McKagen ihr Talent in den Dienst der Sache.
Heraus kam dabei tatsächlich ein launiges Album. Leider aber eines, auf dem man fast ausschließlich Coverversionen von alten Rockoldies findet. Dazu kommt noch ein Christopher Lee gesprochenes und entsprechend gruseliges Intro sowie zwei Eigenkompositionen. „Raise the dead“ ist ein typischer nach neueren Alice Cooper klingender Midtempo-Hardrock und „My dead drunk friends“ eine Kneipenrock-Hommage an die alten, bereits verstorbenen Weggefährten der Hollywood Vampires. Der Rest klingt wie erwartet: gut gelaunte Rockstars spielen alte Weisen von früher. Dabei bricht man nur selten aus und hebt sich von den Vorlagen ab. Led Zeppelins „Whole lotta love“ bekam ein nettes, schmieriges Intro verpasst oder man presste des Öfteren zwei Songs zu Medleys zusammen. Dass vorher noch nie jemand auf die Idee kam Alice Coopers „School’s out“ mit „Another brick in the wall“ zu vermengen wundert fast, passt textlich aber bestens.
Den Leadgesang übernimmt bei jedem Song Alice Cooper gleich selbst, teilt ihn aber immer wieder mal - z.B. mit Perry Farrel, Paul McCartney oder Brian Johnson. Ansonsten macht es Spaß so manch bekannten Musiker heraus zu hören. Besonders Slash und Joe Walsh präsentieren sich markant. Am Ende ist das Ding dann noch nur ein ziemliches Spaßprojekt. Braucht im Endeffekt kein Mensch, man kann es sich aber gut anhören. Selbst wenn nicht alle Interpretationen wirklich stimmig sind.
Übrigens spenden alle teilnehmenden Künstler ihre Einnahmen der MusiCares Foundation. Da heiligt der Zweck schon regelrecht die Mittel.
Mario Karl
Trackliste
1 | The Last Vampire | 1:35 |
2 | Raise the Dead | 3:31 |
3 | My Generation | 2:47 |
4 | Whole Lotta Love | 4:13 |
5 | I Got a Line on You | 2:48 |
6 | Five to One / Break On Through (To the Other Side) | 4:17 |
7 | One / Jump into Fire | 5:07 |
8 | Come and Get It | 2:59 |
9 | Jeepster | 2:42 |
10 | Cold Turkey | 3:07 |
11 | Manic Depression | 2:43 |
12 | Itchycoo Park | 2:55 |
13 | School's Out / Another Brick in the Wall pt. 2 | 5:14 |
14 | My Dead Drunk Friends | 4:30 |
Besetzung
Johnny Depp (Gitarre, Background-Gesang, Keyboard)
Dennis Dunaway (Bass)
Bob Ezrin (Klavier, Keyboard, Background-Gesang)
Perry Farrell (Gesang)
Dave Grohl (Schlagzeug)
Tommy Henriksen (Gitarre, Background-Gesang, Programming)
Brian Johnson (Gesang)
Charlie Judge (Keyboard)
Robby Krieger (Gitarre)
Abe Laboriel Jr. (Schlagzeug, Background-Gesang)
Paul McCartney (Gesang, Klavier, Bass)
Orianthi (Gitarre)
Joe Perry (Gitare)
Slash (Gitarre)
Neil Smith (Schlagzeug)
Glen Sobel (Schlagzeug)
Zak Starkey (Schlagzeug)
Joe Walsh (Gitarre)
Kip Winger (Bass)
Duff McKagan (Bass)
Bruce Witkin (Gitarre, Bass, Keyboard, Klavier)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |