Reviews
Heading for tomorrow (Anniversary Edition)
Info
Musikrichtung:
Heavy/Power Metal
VÖ: 24.07.2015 (1990) (earMusic / Edel) Internet: http://www.gammaray.org https://www.facebook.com/gammarayofficial |
25 Jahre ist es her, dass Gamma Ray ihr Debütalbum Heading for tomorrow veröffentlichten. Grund also genau für das aktuelle Band-Label earMusic zu feiern. So werden nach und nach alle Platten Gamma Rays neu remastered und mit einer Bonus-CD versehen abermals auf die Reise geschickt.
Den Anfang macht natürlich das ungestüme Debüt der Band. Wobei man damals noch gar nicht von einer echten Band sprechen konnte. Gamma Ray waren nach dem überraschenden Helloween-Ausstieg Kai Hansens auch mehr ein Soloprojekt des Gitarristen. Am Mikro stand damals der spätere Primal-Fear-Sänger Ralf Scheepers. Dass Hansen Hauptsongwriter seiner alten Band war, hört man bei zahlreichen Songs ziemlich deutlich. „Lust for life“ oder das fröhliche „Heaven can wait“ hätten gut und gerne auch von den Kürbisköpfen sein können. Doch auf Heading for tomorrow tobt sich der Hanseat Hansen wesentlich mehr aus.
Immer wieder wimmelt es auf den Nummern von kleinen Verrückt- und Albernheiten und auch die musikalischen Wurzeln schimmern immer wieder durch. Nicht zu zuletzt aufgrund des Rob-Halford-ähnlichen Gesangs erinnert das harte „Space Eater“ an Judas Priest, während man beim schon fast Theaterhaften von „Money“ etwas an Queen denken muss. Auch die hymnische Ballade „The Silence“ hat teilweise schon etwas musicalartiges. Direkt geehrt werden Uriah Heep mit der Coverversion von „Look at yourself“.
Nicht jeder Song ist bei der Spiel- und Experimentierlaune ein Volltreffer geworden. Manches klingt gar etwas unausgegoren, wie zum Beispiel der arg hektisch geratene Powermetal von „Hold your ground“. Wer aber ein solches Epos wie den Titeltrack „Heading for tomorrow“ schreibt, darf auch das. In über 14 Minuten hat der Titel alles was eine große Metalhymne braucht: einen interessanten Aufbau, feine Melodien, einen angenehmen Bombastanteil, Hymnenhaftigkeit und einen Batzen Atmosphäre. Das Album lebt so von den gewitzten Einfällen Hansens und dem starken Gesang Scheepers. Irgendwie hat sich die Platte über die Jahre zu einem kleinen Klassiker gemausert, den man hin und wieder gerne aus dem Regal zieht.
Diese CD-Version hat zudem eine ganze Ladung mehr zu bieten, als die Erstveröffentlichung. Dies wären zum einen die Tracks der Heaven can wait-EP, ein paar gut klingende Live- und Instrumentalversionen sowie zahlreiche Demos, die damals noch Kai Hansen einsang. Verpackt wurde das Ganze in einen schicken Digipack mit überarbeitetem Cover und ergänzt um ein informatives Booklet mit aktuellen Liner-Notes. Aufgrund des runderneuerten, von jedem Muff befreiten Sounds dürfen auch Fans noch einmal zugreifen. Das hier ist alles andere als Abzocke.
Mario Karl
Trackliste
1. Welcome (0:56)
2. Lust for Life (5:18)
3. Heaven Can Wait (4:27)
4. Space Eater (4:32)
5. Money (3:38)
6. The Silence (6:22)
7. Hold Your Ground (4:50)
8. Free Time (4:55)
9. Heading for Tomorrow (14:30)
10. Look at Yourself (4:42)
11. Mr. Outlaw (4:08)
12. Sail On (4:25)
13. Lonesome Stranger (4:56)
CD2:
1. Who Do You Think You Are? (5:07)
2. Heaven Can Wait (EP Version) (4:28)
3. Money (Demo - Kai on vocals) (3:46)
4. Sail on (Demo - Kai on vocals) (3:47)
5. Heading for Tomorrow (Live) (8:18)
6. Space Eater (Live) (4:45)
7. The Silence (Demo - Kai on vocals) (6:20)
8. Mr. Outlaw (Instrumental Version) (4:11)
9. Heaven Can Wait (Demo - Kai on vocals) (4:43)
10. Heading For Tomorrow (Karaoke Version) (14:29)
11. Space Eater (Karaoke Version) (4:27)
12. Lonesome Stranger (Demo) (4:18)
Besetzung
Uwe Wessel (Bass)
Ralf Scheepers (Lead-Gesang)
Matthias Burchardt (Schlagzeug)
+ Gäste
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |