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Reviews

Anyone's Daughter

Adonis (Vinyl-Re-Release)


Info

Musikrichtung: Prog-Rock / Krautrock

VÖ: 17.10.2014 (1979)

(Tempus fugit /SPV)

Das ist eine Premiere! Zum ersten Mal bespreche ich einen Vinyl-Re-Release, den ich bereits als Vinyl-Original im Schrank stehen habe. Das ist nicht nur ein sichtbares Indiz für die Renaissance, die das schwarze Gold nun schon seit längerer Zeit genießt, sondern auch eine schöne Gelegenheit, wie gut es der Vinyl-Edition tut, dass sie heute vor allem von qualitätsbewussten Genießern nachgefragt wird.

In Ausstattung und Haptik sind Original und Neuauflage überhaupt nicht miteinander zu vergleichen. Das einfache Steckcover wurde vom aufklappbaren Double-Gatefold abgelöst, das auf den Außenseiten weitgehend die Optik des Originals übernimmt. Die Bilder sind leider etwas verwaschener und es wurde – warum auch immer – auf den Abdruck der Texte verzichtet. Vielleicht weil auch1978 nur die Texte der vier Kapitel des Titeltracks abgedruckt waren? Die Innenseiten bieten dafür Raum für ein LP-großes Foto und einen längeren (englschen) Begleittext.
Und gegen den stabilen 180g Teller kann das wabbelige Original nicht anstinken. Verpackt ist er in ein weißes gefüttertes Innensleeve. Das hatte ich mir vor 30 Jahren noch separat dazu kaufen müssen.

Musikalisch ist Adonis nach wie vor über jeden Zweifel erhaben und besteht den Test of Time besser als viele andere Krautrock-Alben. Denn hier gibt es nicht einmal im Ansatz die abgedrehten Kuriositäten, die sich deutsche Rockbands in den 70ern erlauben konnten, da echte kommerzielle Erfolge sowieso nicht zu befürchten waren. Letztlich haben Anyone’s Daughter schon 1979 das gespielt, was man ein paar Jahr später als melodischen Prog Rock oder Neo-Prog bezeichnen würde.

Die einzelnen (langen) Stücke sind dabei in sich so vielschichtig, dass man sie eigentlich je für sich und Stück für Stück besprechen müsste. So könnte man sich gut vorstellen, einzelne Passagen von „Anyone’s Daughter“ als Hitsingle heraus zu scheiden.

„Sally“ ist die wohl kraftvoll rhythmischste Nummer des Albums, die aber auch über melodische Parts verfügt und am Ende von erdigen Bläsern sehr lebendig zu Grabe getragen wird. Die Gänsehautballade „The Epitaph“ und die sehr ruhigen elegischen Parts von „Blue House“ mit ihren lang gezogenen floydigen Gitarren stehen am anderen Ende der Spektrums.



Norbert von Fransecky

Trackliste

Seite 1
1 Adonis
1.1 Come away (7:49)
1.2 The Disguise (3:29)
1.3 Adonis (7:51)
1.4 Epitaph (5:07)

Seite 2
1 Blue House (7:20)
2 Sally (4:22)
3 Anyone's Daughter (9:10)

Besetzung

Harald Bareth (B, Lead Voc)
Uwe Karpa (Git)
Kono Konopik (Dr)
Matthias Ulmer (Keys, Voc)

Gäste:
Peter und Hardy (Sax und Trompete <6>)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger