····· Osterei - Luxus-Haydn auf Vinyl ····· Zwischen Grunge und Pop suchen Woo Syrah ihren Weg ····· Der zweite Streich von Billy Idol neu und erweitert ····· Die Hamburger Ohrenfeindt sind „Südlich von Mitternacht“ auf der Überholspur ····· BAP gehen auf Zeitreise in ihre besten Jahre ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

The Special Guests

Toxic sweet Love


Info

Musikrichtung: Ska

VÖ: 09.12.2002

(Toxic sweet Love)

Gesamtspielzeit: 54:55

"Osaka" ist ein richtig schönes instrumentales Intro, das den einzelnen Musikern Gelegenheit gibt sich mit kleinen Soli kurz vorzustellen. Mit dem klaren 4/4-Takt dient er dem Publikum nicht nur dazu, das Tanzbein zu lockern, sondern auch es schon einmal in Richtung lateinamerikanischer Standardtänze zu konditionieren. Nach zwei weiteren flotten Ska-Tanznummern drosselt "Nothing else" das Tempo deutlich und der Sound wird recht dubbig.

Gelegenheit auf einen merkwürdigen Eindruck zu sprechen zu kommen, den ich beim Durchleben dieser CD hatte. Je länger je mehr bekam ich den Endruck ein thematisches Konzeptalbum zum wichtigsten Thema der Welt vor mir zu haben: Frauen.

Und sollte das Verhältnis der Bandmitglieder zu Frauen wirklich so aussehen, wie es die ersten beiden Stücke beschreiben, dann ist ein wenig De(Dub)-Pression auch wirklich erlaubt. Aber bereits im folgenden Stück später wird die Stimmung wieder entspannt und fröhlich. Sollte der Grund darin liegen, dass der gequälte Liebhaber sich schlicht entschlossen hat, seine Partnerin umzubringen? Eine Lösung des Problems, die in der Tradition des Reggae ja nahe liegt. Wie sagte es bereits Altmeister Bob Marley: “No Women, no Cry"!

Mit "School Girl" folgt das einzige Stück ohne Textabdruck. Vielleicht aus Angst in den Ruf der Paedophilie zu kommen? Jedenfalls erscheinen die Perspektiven, die die Special Guests hier aufzeigen, geeignet, Burnout-geplagten (männlichen!) Pädagogen wieder Spaß am Beruf zu verschaffen. Auch sonst eines der fröhlichen Highlights. "Go one better" geht dann weiter recht flott mit einer schöne backdated Orgel im Hintergrund zu Sache. Das erste Stück übrigens, in dem es nicht um Frauen geht, eigentlich logisch: Wenn man(n) sich irgendwo, wo einen keiner kennt, vollaufen lässt, tut er das ja eher unbeweibt.

Und plötzlich: Szenenwechsel. Der Kater ist verflogen. Der Typ ist wieder einfach nur noch verliebt und erklärt seiner Angebeten, warum es einfach das Vernünftigste der Welt ist, sie so zu lieben. Auch wenn der Text das genaue Gegenteil behauptet. Der spritzige "Bad Song" ist einer der Spitzensongs des Albums. Man kann dazu sogar beim Abwaschen tanzen - ist ausprobiert. Nachdem sich "Fallen" noch mal mit nicht erfüllter Liebe befasst, stellt "Good Mood" sehr fröhlich die nach dieser CD mehr als verständliche Frage, warum bin ich eigentlich in so guter Stimmung. "Fire hot Water" gibt die Antwort, indem er ein faktisches Resumee der CD zieht: Frauen sind reine Magie, die uns Männer fesseln, ohne dass wir auch nur im Ansatz verstehen, wie sie das machen.

Bei so viel Liebe darf der Bonus-Track nur aus den Bereich des deutschen Schlagers kommen. Und so retten die Special Guests kurz vor Toresschluss ein Stück deutsches Kulturgut, das sich selber nicht hätte retten können. Und wir werden die nächste SG-CD mit einem herzhaften "Hello again" begrüßen.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Osaka3:15
2Taking out3:35
3Forget it (Alternative Mix)2:32
4Nothing else4:30
5What took you so long3:14
6School Girl3:55
7Go one better3:56
8Main Reason4:58
9Bad Song3:14
10Fallen4:53
11Good Mood3:35
12Fire hot Water3:58
13* Pause *5:00
14Hello again4:20
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger