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Ramses

Firewall

Info Musikrichtung: Krautrock / Soft Prog VÖ: 28.11.2014 (Sireena / Broken Silence) Gesamtspielzeit: 59:50 Internet: http://www.ramses-music.de

Ein schneller Blick in die Wikipedia macht manchmal schlauer – selbst wenn der Artikel zu Ramses mehr als knapp ist. Bislang hatte ich gemeint, ihr Gesamtwerk bestände lediglich aus La Leyla und Eternity, den beiden Alben, mit denen sich die Hannoveraner in der zweiten Hälfte der 70er zu einer der bekanntesten Krautrockformationen aufgeschwungen hatten. Nun weiß ich, dass 1981 und 2000 noch zwei weitere Scheiben folgten. Das aktuelle Album Firewall ist somit der fünfte Streich in einer über 40-jährigen Bandgeschichte.

„Welcome to the Show“ ist im doppelten Sinn ein gelungener Auftakt. Zum einen ist es schlicht eine tolle Nummer, die den Hörer sofort positiv für die Band einnimmt. Zum anderen gibt es den stilistischen Kurs vor. Es könnte eine der druckvollsten Nummern von Dice sein, mit Synthesizern, die deutlich an Eloy erinnern.

Anklänge an beide Bands gibt es auf der gesamten Strecke. Sie stecken im Wesentlichen das Terrain ab, das Ramses 2015 bedienen. Allerdings befinden sich die „Ägypter“ in der Regel in den rockenden Bereichen der genannten Größen. Sie kommen etwas kompakter und druckvoller – auch im Vergleich zu ihren eigenen Klassikern.

Highlights sind das tolle „Look @ your Neighbour” in seiner druckvollen Live-Version, der rockige Progger „All this Time”, „Thirst in my Heart“ mit seinem gregorianischen Auftakt und die Power Prog Nummer „Virgin Zone“, die sofort im Ohr bleibt.

Der CD-Titel Firewall weist auf eine Gesellschaft hin, in der man sich schützen muss. Ramses haben ein politisches Bewusstsein, das sie in kritische Distanz zu dominierenden politischen Trends setzt. Das ist auch in den Texten erkennbar.

Norbert von Fransecky