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Reviews

Gov't Mule (feat. John Scofield)

Sco-Mule


Info

Musikrichtung: Jazz-/Blues-/Jam-Rock

VÖ: 23.01.2015

(Provogue / Mascot Label Group / Rough Trade)

Gesamtspielzeit: 153:45

Internet:

http://www.mule.net

Und weiter gehen sie, die Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen von Gov’t Mule. Nach der Pink-Floyd-Verbeugung Dark Side of the Mule ist das nächste Livealbum ein besonderes. Denn Sco-Mule klingt ganz anders, als alle anderen Veröffentlichungen der Band um Warren Haynes. Darauf zu hören gibt es Ausschnitte zweiter Konzerte, die Gov’t Mule bereits im September 1999 zusammen mit Jazz-Gitarrist John Scofield spielten. Damals war auch noch Original-Bassist Allen Woody mit an Bord. Bisher gab es Ergebnisse dieser Kollaboration noch nicht offiziell zu hören, wenn man vom gleichnamigen Instrumentalstück „Sco-Mule“ auf The Deep End, Volume 1 absieht.

Titelgemäß ist Sco-Mule eine Verquickung der Welten von Gov’t Mule und John Scofield: auf der einen Seite der ausgedehnte, spiellaunige Blues-Rock, auf der anderen feingliedriger Jazz. Ergebnis ist rein instrumentale Musik, die man ohne weiteres dem Jazz-Lager zuordnen würde. Reiner Jazz ist das Ganze allerdings nicht. Hinzu kommt noch eine Portion Rock sowie ein ganze Ladung an Funkiness.

Letzteres hat auch mit den enthaltenen Stücken zu tun. Denn neben Eigengewächsen der einzelnen Protagonisten stehen Titel von u.a. John Coltrane und James Brown auf der Setliste. Gerade letztere sorgen für angenehme Abwechslung und peppen das ansonsten so geschmeidige Hörerlebnis etwas auf. Die meisten Stücke sind betont cool - man nehme nur die Scofield-Nummer „Tom Thumb“ als Beispiel. Anders dagegen das von den Allmann Brothers bekannte „Kind of Bird“, dem man eine gewisse Rockigkeit nicht absprechen kann.

Was durchgehend gefällt, ist das wunderbare Zusammenspiel der Musiker, die hier das erste Mal gemeinsam auf der Bühne standen (neben Gov’t Mule und Scofield auch noch Keyboarder Dan Matrazzo). Man lässt es einfach laufen. Dabei kommt es trotz aller Spiellaune immer wieder zu kleinen Längen. Doch im Großen und Ganzen bleibt es spannend.

Sco-Mule ist ein spezielles Album im Oeuvre von Gov’t Mule geworden. Ein gewisses Faible für Jazz sollte auf jeden Fall vorhanden sein, um die überlangen Jam-Stücke genießen zu können. Hörstoff bekommt man einigen geliefert. Die beiden beiliegen CDs sind mit 77 bzw. 76 Minuten Spielzeit mehr als ordentlich gefüllt.



Mario Karl

Trackliste

CD1:
1. Hottentot (11:07)
2. Tom Thumb (11:06)
3. Doing it to Death (12:08)
4. Birth of the Mule (15:35)
5. Sco-Mule (9:17)
6. Kind of Bird (18:13)

CD2: (Bonus Disc)
1. Pass the Peas (10:21)
2. Devil likes it slow (13:03)
3. Hottentot (Alternate Version) (11:41)
4. Kind of Bird (Alternate Version) (18:18)
5. Afro Blue (23:00)

Besetzung

Warren Haynes (Gitarre)
Matt Abts (Schlagzeug)
Allen Woody (Bass)
Dr. Dan Matrazzo (Keyboards)
John Scofield (Gitarre)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger