Reviews
Megalomania
Info
Musikrichtung:
Hard Rock, Metal
VÖ: 05.09.2014 (AFM Records / Soulfood) Gesamtspielzeit: 38:24 Internet: http://www.kissin-dynamite.de http://www.facebook.com/Kissindynamiterocks |
Jetzt sind sie wohl endgültig erwachsen geworden, die ehemaligen Jünglinge von Kissin’ Dynamite. Und nicht viel mehr als der Rockthron soll es sein. Warum sonst sollte man wohl sein aktuelles Album Megalomania nennen? Nun gut, dies ist aber auch der Selbstironie der Band geschuldet.
Aber von dieser findet man in der Musik der Band selbst nicht mehr allzu viel. Zumindest klangtechnisch wird gekleckert und nicht geklotzt. Da haben die Produzenten hinter dem Album ganze Arbeit geleistet. Der Sound ist bombastisch und wird teilweise mit soviel Firlefanz und Effekten zugekleistert, dass einem ganz anders wird. Darunter verstecken sich aber nach wie vor einfach formulierte Rocksongs, die auf den schnellen Einschlag zielen.
Es wird auch nicht lange um den heißen Brei herumgeredet. Der saftige Opner „DNA“ oder „Deadly“ zielen geradezu auf gereckte Fäuste und machen Mitgrölalarm. Hier groovt das Schlagzeug und die Gitarren knallen fette Riffs raus. Leider bleibt dabei so manche Feinheit auf der Strecke. Eine beschaulich-melodische Nummer wie „Fireflies“ wird zum Beispiel mit zuviel Brimborium nieder gedrückt. Ebenso das ansonsten feinfühlig gesungene „The Final Dance“. Das ist schade, denn Kissin’ Dynamite zeigen gerade hier, dass sie noch etwas mehr können als 08/15-Stampfsongs, die meist recht formelhaft wirken. Zumindest wühlt man nicht in der Retrokiste und gibt sich trotz 80s-Glam-Look angenehm zeitgemäß. Da weiß man sogar ein Experiment wie den Dubstep-meets-Hardrock-Titel „Legion of The Legendary“ zu würdigen, sogar wenn es nicht ganz gelungen ist.
Am Ende bleibt ein Album für den ganz großen Rahmen, in dem leider einfach zuviel heiße Luft steckt. Dass man hier auf das massenhafte, junge Publikum schielt, das seine Musik heute am liebsten auf dem Smartphone konsumiert, scheint leider zu sehr durch. Schade, denn Talent haben die schwäbischen Jungs nach wie vor!
Mario Karl
Trackliste
1 | DNA | 4:21 |
2 | Maniac Ball | 3:56 |
3 | VIP In Hell | 4:18 |
4 | Fireflies | 4:27 |
5 | Deadly | 2:48 |
6 | God In You | 3:23 |
7 | Running Free | 4:04 |
8 | Legion Of The Legendary | 3:46 |
9 | The Final Dance | 3:51 |
10 | Ticket To Paradise | 4:30 |
Besetzung
Jim Müller (Gitarre)
Ande Braun (Gitarre)
Steffen Haile (Bass)
Andreas Schnitzer (Drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |