Reviews
Live at the Rainbow '74 (DVD)
Info
Musikrichtung:
Hard Rock
VÖ: 05.09.2014 (Virgin / EMI) Gesamtspielzeit: 90:00 Internet: http://www.queenonline.com |
Darauf hat der Queen-Fan gewartet! Endlich gibt es das legendäre Konzert der Sheer Heart Attack-Tour im Londoner Rainbow auf DVD (und natürlich auch BluRay). In Teilen wurde es bereits 1992 auf VHS in der Box of Tricks veröffentlicht. Und Schnipsel davon tauchten auch immer wieder in verschiedenen Dokus rund um die Band sowie deren Frontmann Freddie Mercury auf.
Doch Live at the Rainbow ’74 enthält das ganze, rund 75-minütige Konzert der Band vom November 1974. Damals stand die Band in ihrer ersten Blüte und kurz vor dem großen Durchbruch. Musikalisch backte man noch andere Brötchen als ein paar Jahre später. Queen waren in ihren frühen Jahren eindeutig künstlerisch veranlagter, verspielter Hardrock. Der Gitarrenorchester-Ansatz von Brian May war nach Queen II und Sheer Heart Attack voll ausgeprägt und mit Freddie Mercury hatte man einen grandiosen Frontmann in seinen Reihen, der die teilweise etwas irrsinnig anmutende Musik mit ihrer Tendenz zum Größenwahn richtig verkaufen konnte.
Dabei wirkte der Sänger 1974 im Vergleich zu den 80ern fast noch etwas zurückhaltend und in sich gekehrt. Die Heimat der Band waren damals eben noch die Clubs und mittleren Hallen und keine Arenen oder Stadien, in denen Mercury seine omnipotente Aura erst richtig zur Entfaltung brachte. Trotzdem ist das an den Tag gelegte Pathos auch im Rainbow schon ziemlich stark ausgeprägt. Wallekostüme, viel Trockeneisnebel, Knalleffekte und eine für damalige Verhältnisse bereits effektvoll eingesetzte Lichtshow gaben dem Konzert etwas Theatralisches. Songs wie „In the lap of the gods“, „Father to son“ oder „White Queen (as it began)“ sorgten für den Rest. Dampfhammernummern wie „Stone cold crazy“ oder „Liar“ gaben den richtigen Wumms dazu, während frühe Hits der Marke „Killer Queen“ und „Keep yourself alive“ die Stimmung anheizten. Diese schien vom Anfang bis zum explodierenden Rock’n’Roll-Ende ziemlich euphorisch zu sein. Doch leider kann man davon nichts sehen, denn die Kameras sind durchgehend auf die Musiker gerichtet und erlauben sich keinen Schwenk ins Auditorium.
Das ist aber auch nicht schlimm. Denn so verbleibt der Blick auf dem Wesentlichen. Die Aufnahme kann sich auch heute noch sehen lassen, selbst wenn sie den Charme einer Fernsehaufzeichnung hat. Als etwas anderes war das Filmmaterial damals wohl nicht gedacht. Dementsprechend ruhig ist auch der Schnitt. Die Bildqualität der Neuveröffentlichung kann trotz ihres Alters überzeugen und der Sound wurde auf den neuesten Stand gebracht und klingt ziemlich gut. Es gibt für Fans also keinen Grund hier nicht zuzuschlagen und sich dieses Zeitdokument endlich in die vier Wände zu holen.
Wie üblich gibt es das Ganze in verschiedenen Versionen. Die normalen DVD- und BluRay-Ausgaben enthalten den kompletten Auftritt vom November 1974 sowie ein paar (eher suboptimale) Aufnahmen vom März des gleichen Jahres, von der Queen II-Tour. Daneben gibt es eine 1-CD- und 2-CD-Version. Letztere enthält zusätzlich den März-Gig, der von den Songs her ziemlich abweicht, in seiner Gänze. Hardcore-Fans können zur Luxus-Box greifen, die neben den kompletten Aufnahmen weiteren Krimskrams bietet.
Mario Karl
Trackliste
1. Procession
2. Now I’m Here
3. Ogre Battle
4. Father To Son
5. White Queen (As It Began)
6. Flick Of The Wrist
7. In The Lap Of The Gods
8. Killer Queen
9. The March Of The Black Queen
10. Bring Back That Leroy Brown
11. Son And Daughter
12. Guitar Solo
13. Son And Daughter (Reprise)
14. Keep Yourself Alive
15. Drum Solo
16. Keep Yourself Alive (Reprise)
17. Seven Seas Of Rhye
18. Stone Cold Crazy
19. Liar
20. In The Lap Of The Gods… Revisited
21. Big Spender
22. Modern Times Rock ’n’ Roll
23. Jailhouse Rock
24. God Save The Queen
QUEEN II TOUR - Live at the Rainbow, March ’74:
1. Son And Daughter
2. Guitar Solo
3. Son And Daughter (Reprise)
4. Modern Times Rock ’n’ Roll
Besetzung
Brian May (Gitarre, Background-Gesang)
John Deacon (Bass, Background-Gesang)
Roger Taylor (Schlagzeug, Background-Gesang)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |