Reviews
Popschutz
Info
Musikrichtung:
Rock / Folk
VÖ: 26.09.2014 (Grundsound/Indigo) Gesamtspielzeit: 66:55 Internet: http://www.stoppok.de |
Mittlerweile ist es nun schon wieder ein paar Jährchen her, dass sich Stoppok mit Band ins Studio begeben hat, um ein neues Album einzuspielen: das letzte reguläre, Sensationsstrom, stammt aus dem Jahre 2008. Doch ganz untätig war er seitdem nicht, immerhin konnten sich Fans die Wartezeit mit einer Live-CD/DVD (Auf Zeche), einer erneuten Akustik-Zusammenarbeit mit seinem Bassisten Worthy (Grundblues 2.1) und einer Solo-Akustik-CD/DVD (Auf Sendung (Solo)) mit bereits bekannten Stücken erfreuen. Doch nun endlich gibt es wieder ein reguläres Werk mit neuen Stücken: Popschutz.
Die Band von Stoppok ist dabei bis auf seinen langen Mitstreiter Reggie Worthy am Bass von Grund auf erneuert worden: am Schlagzeug konkurriert Wally Ingram mit Stoppoks Fußperkussion und an den Keyboards sorgt der neue Mitarbeiter Sebel zwischendurch, wenn nötig und sinnvoll, für einen fetten Hammondklang der Songs. Als Gastsängerin ist wie beim letzten Solo-Projekt wieder Astrid North (Cultured Pearls) an Bord, ferner unterstützt eine Bläser-Sektion einige Stücke.
„Warum reißen sich die Menschen gegenseitig den Arsch auf, um sich dann zu beschwer'n dass es hier nicht gut riecht?“ - solche und ähnliche Zeilen sind wohl typisch für Stoppok, aber auch sonst ist eigentlich alles beim Alten geblieben: Stoppok wie man ihn kennt wird auf Popschutz geboten, auch wenn das Album in Sachen Einfallsreichtum und Songwriting an alte Klassiker wie Silber oder Happyend im La-La-Land nicht ganz anknüpfen kann. Aber sechzehn gut abgehangene Stücke mit gutem Sound werden geboten, so dass es fast egal ist, dass Überfliegersongs eher spärlich sind. Eine gelungene Überraschung ist sicherlich, plötzlich die deutsche Synchronstimme von Robert de Niro im Song „Ich sach ma so“ zu hören, ebenso ist auch die Stoppok-Version von Kraftwerks „Das Model“ interessant. Was vielleicht etwas fehlt sind die humorvollen Alltagsgeschichten vom Schlage „Willi und Gerd“ oder auch eine richtig schöne Liebesschnulze, die Stoppok auch in der Vergangenheit sonst immer wieder gut hinbekommen hat.
Trotzdem: der Fan wird sicherlich befriedigt, denn mit „Alles klar“ (noch bekannt vom letzten Solo-Album) und auch mit „Wir woll’n unser Steak zart“, „Kalter Kaffee ruhige See“ und „Wie schnell ist nix passiert“ sind schöne Highlights zu entdecken. Musikalisch ist Popschutz auf jeden Fall tadellos und absolut hörenswert – etwas anderes hätte einen bei Stoppok auch sehr erstaunt.
Jürgen Weber
Trackliste
1 | Auf festem Grund | 3:58 |
2 | La Kompostella | 4:51 |
3 | Wie schnell ist nix passiert | 3:56 |
4 | Kalter Kaffee ruhige See | 4:19 |
5 | Ganz egal was auf der Fahne steht | 4:03 |
6 | Ich sach ma so | 4:52 |
7 | Wir woll’n unser Steak zart | 4:36 |
8 | Nicht besser komm’ könn | 3:18 |
9 | Geh aufrecht | 5:09 |
10 | Was du mir gestern erzählt hast | 3:48 |
11 | Komm an Bord meine Liebe | 4:51 |
12 | Alles klar | 5:16 |
13 | Mach dich winterfest | 2:06 |
14 | Der Weg zu dir | 2:38 |
15 | Das Model | 4:51 |
16 | Beknackte Kneipe | 4:23 |
Besetzung
Reggie Wothy – Gesang, Bass
Sebel – Gesang, Hammond, Akustikgitarre
Wally Ingram – Gesang, Drums, Percussion
& diverse Gäste
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |