Reviews
Pack up the Plantation; Live !
Info
Musikrichtung:
Rock / Americana
VÖ: 26.11.1985 (MCA / Warner) Gesamtspielzeit: 72:29 Internet: http://www.tompetty.com |
Die Tournee, während der Pack up the Plantation aufgenommen wurde, zeigt Tom Petty and the Heartbreakers in den USA im Zenit ihrer Karriere. Die Truppe hatte vier aufeinanderfolgende Top Ten Alben im Gepäck, von denen drei mittlerweile Platinstatus haben. In Deutschland sollte es dagegen bis zur ersten Chartsnotierung noch vier Jahre dauern. Es dürfte hier also nur eine kleine ausgewählte Minderheit bereits zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung von Pack up the Plantation Notiz genommen haben – obwohl die Rockpalast-Redaktion Tom Petty and the Heartbreakers schon am 14. Juni 1977, also nur etwas mehr als einen Monat vor der legendären ersten Rocknacht, im Studio L des WDR aufgezeichnet hat – also bereits kurz nach Veröffentlichung des Debüt-Albums. Ein weiterer Beweis für den guten Riecher der Rockpalast-Trüffelschweine, die trotz ihres eher konservativen Musikgeschmacks ihrer Zeit oft weit voraus waren.
Petty startet gleich mit zwei Cover-Songs in sein Programm. Ein eher ungewöhnliches Vorgehen! Ob das dem tatsächlichen Konzertduktus entspricht, ist schwer zu sagen, da sich die CD aus Aufnahmen von insgesamt sechs Auftritten zusammensetzt, und sich die Reihenfolge der Titel zwischen CD- und Doppel-LP-Version unterscheidet.
Der CD tut es gut! Einer recht scharf angesetzten Version des Byrds Klassikers „So you want to be a Rock'n'Roll Star” folgt „Needles and Pins“ von Jackie DeShannon, ein Stück, das vor Tom Petty bereits so unterschiedliche Interpreten, wie die Searchers, Smokie und die Ramones in ihr Programm aufgenommen hatten.
Danach wirkt das erste Petty-Eigengewächs „The Waiting“ eher blass – eine Scharte, die Petty sofort auswetzt. „Breakdown“ ist ein geniales ruhiges Erzählstück, das mit viel Dramatik und Publikumsbeteiligung vorgetragen wird. Es entsteht eine tolle Atmosphäre, die der Frage, ob Live-Alben eigentlich Sinn machen, souverän den Boden unter den Füßen weg zieht.
Und diese 100-Punkte Performance wird mit dem epischen „Shout“ noch einmal bestätigt, Dazwischen gibt es keine Ausfälle, aber mit dem toll groovenden „It ain’t nothng to me“ und seinen packenden Bläsersätzen, dem rhythmischen „Rockin' around (with you)“ und dem fröhlichen Rausschmeißer „Stories we could tell“ weitere Gründe, die eigentlich zum Anschaffen dieses Albums zwingen.
Aber: Warnung! Wer sich als Tom Petty-Novize dieses Album zulegt, wird schnell den kompletten Backkatalog auf der Einkaufsliste stehen haben.
Trackliste
1 | So you want to be a Rock'n'Roll Star | 3:30 |
2 | Needles and Pins | 2:23 |
3 | The Waiting | 5:08 |
4 | Breakdown | 7:43 |
5 | American Girl | 3:50 |
6 | It ain't nothing to me | 6:05 |
7 | Insider | 5:16 |
8 | Rockin' around (with you) | 3:20 |
9 | Refugee | 5:22 |
10 | Southern Accents | 5:20 |
11 | Rebels | 6:10 |
12 | Don't bring me down | 3:40 |
13 | Shout | 9:30 |
14 | Stories we could tell | 3:55 |
Besetzung
The Heartbreakers
Stan Lynch (Dr, Voc)
Mike Campbell (Git)
Howie Epstein (B, Mandoline, Back Voc)
Benmont Tench (Keys, Voc)
Soul Lips Horns: <1,3-7.9-11>
Jimmy Zavala (Sax, Mundharmonika)
Lee Thornburg (Trompete, Flügelhorn)
Nick Lane (Posaune, Euphonium
The Rebelletts: <1,3-7.9-11>
Pat Peterson (Back Voc, Perc)
Carroll Sue Hill (Back Voc, Perc)
Gäste:
Ron Blair (B <2,7,12,14>)
Phil Jones (Perc <2,7,8,13>)
Bobby Valentino (Violine <14>)
Stevie Nicks (Voc <2,7>)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |