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Milk for your Motors
Info
Musikrichtung:
(Retro-)Pop, Singer/Songwriter
VÖ: 22.08.2014 (Bronze Rat / Soulfood Music) Gesamtspielzeit: 43:19 Internet: http://gemmaray.tv http://www.facebook.com/gemmaraymusic |
Nach dem instrumentalen Ausflug Down Baby Down gibt es endlich wieder „richtige“ Songs von Gemma Ray zu hören. Auf Milk for your Motors bietet die in Berlin lebende Britin dreizehn Stück davon, die so ganz eigen den Popmusik-Spirit der 60er atmen. Denn statt reinen Lollipop-Melodien spielt Gemma Ray ein weiteres Mal ihre eigensinnige Melange aus Eingängigkeit und künstlerischem Anspruch, aus elegantem Pop, Soul, Surf-Gitarren und Twang-Sounds, Western-Soundtrack-Feeling, einem Hauch von Blues und jeder Menge Knistern.
Dabei ist die Musik der Künstlerin so unheimlich charmant und trotz dem gewissen Retro-Flair alles andere als altbacken. Zudem reißen die Songs auch ganz unterschwellig mit, selbst wenn man das gar nicht möchte. Denn ehe man sich versieht, hat einen Gemma Ray mit ihrem schmeichelnden und doch tiefgründigen Gesang komplett um den Finger gewickelt. Wie sie das macht? Bleibt wohl ihr Geheimnis. Doch einer Kunstfigur wie Lana Del Rey hat sie eine ganze Wagenladung an Authentizität voraus. Aber nicht nur das. Die Musikerin schreibt und spielt ihre Songs schließlich selbst.
Milk for your Motors bietet einiges und enthält nicht nur die ruhigsten, sondern auch die vermeintlich „härtesten“ Songs in der Karriere der Musikerin. Zwischen dem rhythmisch pumpenden „Motorbike“, dem locker-poppigen „Buckle up“ und dem elegant schlenderndem „Long live this life“ liegt jedenfalls eine große Distanz, welche Gemma Ray allerdings mühelos überwindet. Selbst innerhalb eines Songs gelingt ihr oft der Sprung zwischen engelhaften Flüstern und dramatischer Melancholie („Desoto“). Was auch immer wieder begeistert, ist die cineastische Qualität der einzelnen Stücke. An einer Nummer wie „The Wheel“ hätte auch ein Quentin Tarantino seine Freunde, während sich Ray mit „Rubbing out your name“ glatt als Sängerin für den nächsten Bond-Film anbietet.
Nachdem Gemma Ray den Hörer am Ende zwischen eingängiger Helligkeit und Düsternis hin und her schwingen lässt, führt sie Milk for your Motors mit dem Filmorchester Babelsberg am Ende von „You changed me“ Richtung friedlichem Finale. Da kann man dann nur sagen: ein sehr feines Album!
Mario Karl
Trackliste
1 | The Wheel | 3:40 |
2 | Shake Baby Shake | 3:31 |
3 | Buckle Up | 2:52 |
4 | When I Kissed You | 3:09 |
5 | The Right Thing Did Me Wrong | 2:46 |
6 | Long Live This Life | 2:56 |
7 | Desoto | 2:49 |
8 | Waving At Mirrors | 2:51 |
9 | Motorbike | 4:04 |
10 | Out In The Rain | 3:19 |
11 | Rubbing Out Your Name | 4:52 |
12 | Old Love | 3:19 |
13 | You Changed Me | 3:11 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |