Reviews
Omniscient
Info
Musikrichtung:
Power Metal
VÖ: 04.07.2014 (Cruz del Sur Music / Soulfood) Gesamtspielzeit: 62:27 Internet: https://www.facebook.com/SteelProphet |
Lange, sehr lange war es still um die Ami-Metaller Steel Prophet. Fast dachte man, die Band hätte sich endgültig in alle Einzelteile zerlegt. Doch dann stand das Quintett plötzlich auf dem Billing des renomierten Keep-it-true Festivals. Inklusive seiner ursprünglichen Stimme Rick Mythiasin! Der Gig der Jungs war dann auch ein wahrer Triumphzug und man durfte gespannt sein, ob da nicht noch mehr kommen wird.
Und jetzt, gut ein Jahr danach ist es soweit. Die Reunion trug Früchte und Steel Prophet melden sich mit einem neuen Album zurück. Für Omniscient fand man eine Heimat beim italienischen Qualitätslabel Cruz del Sur. Und soviel sei schon mal voraus genommen: Die Rückkehr hat sich gelohnt! Die Comeback-Platte zeigt die Band erstarkt und man bekommt eine Gruppe Musiker im Vollbesitz ihrer kreativen Kräfte zu hören.
Dabei machen es Steel Prophet einem nicht so leicht. Die Eröffnungsnummer „Trickery of the Scourge“ klingt anfangs noch etwas behäbig, ist dann aber doch ein Lehrstück in Sachen anspruchsvollem Power Metal. Ihr Gespür für einfallsreiche Gitarrensalven und interessanten Gesangslinien spielt die Band gleich hier aus. „When I Remake the World (A Key Flaw)“ klingt da schon etwas geradliniger und eingängiger. Das ist genau der kraftvolle, aber niemals weichgespülte Sound, wie man ihn von Steel Prophet kennt und liebt. Allerdings macht man sich das Leben nicht so einfach und fordert sich immer wieder selbst heraus. Vom brachialen, aber etwas konfusem Thrasher „1984 (George Orwell is Rolling in his Grave)“, über das verwinkelt stolpernde „Aliens, Spaceship and Richard M. Nixon“, bis zum melodisch angelegten „Funeral for Art“ wird ein breites Spektrum an Stimmungen abgedeckt.
Neben der losgelöst agierenden Gitarrenfront beweist sich Sänger Rick Mythiasin textlich nicht nur wieder als verschrobener Verschwörungstheoretiker und Hobby-Philosoph, sondern dass er nach wie vor zu den besten Stimmen im Metalzirkus gehört. Mit seinen Jungs vergaloppiert er sich lediglich beim arg simpel gewordenen „666 is everywhere (The Heavy Metal Blues)“ etwas. Der Rest des Albums weiß dafür umso mehr zu gefallen und bietet einiges, in das man sich verbeißen kann. Selbst die Queen-Hommage „Bohemian Rhapsody“ hat irgendwie Charme.
Die Produktion ist ebenso eine Wucht und so ist die Rückkehr von Steel Prophet gelungen. Fans können also aufatmen. Willkommen zurück!
Mario Karl
Trackliste
1 | Trickery of The Scourge | 4:17 |
2 | When I Remake the World (A Key Flaw) | 5:09 |
3 | 911 | 6:04 |
4 | Chariots of the Gods | 4:18 |
5 | The Tree of Knowledge | 3:51 |
6 | 666 is Everywhere (The Heavy Metal Blues) | 6:05 |
7 | Oleander Deux | 1:18 |
8 | Aliens, Spaceship and Richard M. Nixon | 4:57 |
9 | Through Time and Space | 5:58 |
10 | Funeral for Art | 6:21 |
11 | Call of Katahdin | 1:19 |
12 | Transformation Staircase | 3:54 |
13 | Bohemian Rhapsody | 5:59 |
14 | 1984 (George Orwell is Rolling in His Grave) | 2:57 |
Besetzung
Rick Mythiasin (Gesang)
Vince Dennis (Bass)
Chris Schleyer (Gitarre)
Jimmy Schultz (Schlagzeug)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |