Reviews

Jamie Saft, Steve Swallow & Bobby Previte

The New Standard

Info Musikrichtung: Jazz VÖ: 20.05.2014 (Rare Noise Records) Gesamtspielzeit: 51:55 Internet: http://www.jamiesaft.com/ http://www.rarenoiserecords.com http://www.hubtonepr.com

Der New Yorker Pianist und Organist Jamie Saft hat sich für sein neues Album The New Standard mit Steve Swallow und Bobby Previte zusammengetan. Auf dem Papier kann man von einer Traumbesetzung sprechen. Doch wird dieses Versprechen auch gehalten? Diese Frage kann man nur mit einen ganz dicken 'Ja' beantworten. Die zehn Kompositionen (sieben von Jamie Saft, die übrigen drei hat das Trio gemeinsam geschrieben) sind höchst inspiriert ausgefallen und wurden mit einer traumhaften Leichtigkeit eingespielt.

Man sollte sich von Titel The New Standard nicht blenden lassen. Es handelt sich nicht um die Bearbeitungen von Pop-Klassikern, wie dies vor Jahren (genauer im Jahr 1990) Herbie Hancock auf seiner gleichnamigen Platte vorzelebriert hat, sondern um eine Riege an Eigenkompositionen, die sich womöglich zu neuen Standards entwickeln könnten. Dabei lassen sich eigentlich keine einzelnen Stücke hervorheben. Nein, die ganze CD ist von vorne bis hinten eine inspirierte Angelegenheit, die auch nach mehrmaligem Hören, nichts von seiner Faszination verliert. Wer Jamie Saft eher von seinen Arbeiten mit John Zorn oder Marc Ribot kennt, wird überrascht sein, wie melodiös er hier zu Werke geht, auch wenn er dies natürlich bei seinen eigenen Arbeiten immer wieder zum Vorschein kommt. Dennoch gibt es hier keine verwaschenen Jazzsounds zu hören, sondern hochvirtuos gespielter moderner Jazz, der kaum noch zu toppen ist. Dies liegt natürlich auch an den beiden Rhythmikern des Trios. Steve Swallow und Bobby Previte sind einfach eine Klasse für sich.

The New Standard ist ein Füllhorn feinsten Jazz' von einem glänzend aufgelegten Trio und klanglich perfekt eingefangen (und die ganze Session hat gerade einmal 3 Stunden gedauert). Man kann hoffen, dass Jamie Saft, Steve Swallow & Bobby Previte auch in Zukunft in dieser Besetzung zusammenarbeiten werden. Sehr empfehlenswert!

Ingo Andruschkewitsch