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Aziza Brahim

Soutak

Info Musikrichtung: Weltmusik, Sahrawi Musik, Desert Blues VÖ: 07.02.2014 (Glitterbeat [GBCD/LP 009] / Indigo) Gesamtspielzeit: 42:45 Internet: http://www.aziza-brahim.blogspot.com http://www.facebook.com/aziza.brahim.official http://www.glitterbeat.com

Aziza Brahim gibt den Bewohnern der Westsahara eine eigene Stimme. Selbst in einem Flüchtlingscamp aufgewachsen setzt sie ihr großes Talent ein, um den Kampf für einen unabhängigen Staat der Sahrauis mit ihren Mitteln zu unterstützen und so einer breiteren Öffentlichkeit ins Bewusstsein zurückzubringen. Dabei bedient sie sich der traditionellen afrikanischen Musik, die sie mit Blues, Rock und spanischen Einflüssen aus ihrer neuen Heimat Barcelona zu einem ganz eigenen Sound vermischt.

Soutak bedeutet "deine Stimme" und zeigt, dass sie - im Gegensatz zu ihrem Volk - die Stimme erheben und ihre Meinung kundtun kann. Und dies macht Aziza Brahim mit großer Begeisterung und Lebendigkeit auch wenn die Musik oft einen melancholischen Unterton besitzt. Dadurch entwickelt Soutak einen ganz eigenen Charakter. Stark geprägt ist die Musik auch von Kalilou Sangare an der Gitarre. Hier kommt der spanische Einfluss am deutlichsten zum Vorschein. Mit beeindruckendem technischem Können und großer Leichtigkeit werden die Saiten zum Klingen gebracht. Dabei entsteht - gemeinsam mit den anderen Instrumentalisten - ein Klangkonglomerat, das dem Gesang von Aziza Brahim mehr als gerecht wird. Mit ihrer klaren Stimme und den ganz eigenen Melodiebögen ist sie zwar im Vordergrund, lässt aber den Instrumenten genügend Raum zum atmen. So sind ihre nachdenklichen, oft traurigen manchmal fast schon wütenden Texte (die sowohl in Englisch, Spanisch als auch Arabisch im schönen Digipack abgedruckt sind) eingebettet in feinsten Desert Blues mit eigener Note.

Soutak ist eine besondere CD einer besonderen Künstlerin mit einem wirklichen Anliegen. Aziza Brahim gelingt es, mit ihren Texten und ihrer Musik, auf die Lage in der Westsahara aufmerksam zu machen, ohne den musikalischen Gehalt zu verwässern. Dies sollte man unterstützen. Gelungen!

Ingo Andruschkewitsch