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Stoppok

Auf Sendung (Solo)

Info Musikrichtung: Rock / Blues / Folk VÖ: 15.11.2013 (Grundsound / Indigo) Internet: http://www.stoppok.de

Jetzt macht er es also auch mal wieder ganz allein: nachdem von Stoppok 2005 schon mal ein reines Solowerk (Solo) als Live-Album veröffentlicht wurde, gibt es diesmal eine Art Unplugged-Version einer (durchaus gelungenen) Auswahl seiner bisherigen Stücke als Studio-Aufnahme in CD- und DVD-Kombination. Als einzige Gäste sind auf zwei Stücken Pohlmann und Astrid North (Cultured Pearls) vertreten, ansonsten bestreitet Stoppok das Ding wirklich im absoluten Alleingang.

Das letzte reguläre Studio-Album mit Band (Sensationsstrom) liegt mittlerweile schon wieder über fünf Jahre zurück und auch die zweite, wieder einmal sehr gelungene Zusammenarbeit mit seinem Bassisten Reggie Worthy (Grundblues 2.1) ist schon wieder über drei Jahre her, so dass man sich über ein erneutes Lebenszeichen von Stefan Stoppok natürlich nur freuen kann. Neues Material bietet er hier zwar kaum (einzige Ausnahme: das Eröffnungsstück „Alles Klar“), stattdessen gibt es sein bisheriges Schaffen neu und allein eingespielt.

Und beim Hören stellt man fest, dass eigentlich alle Stoppok-Stücke auch ohne Bandbegleitung gut - wenn nicht sogar besser – funktionieren! Wer wie er sein Saiteninstrument einfach perfekt beherrscht und dabei bewährte Songklassiker seines bisherigen Backkatalogs so leger präsentieren kann, muss sich eigentlich keinerlei Sorgen machen, ob so ein Album wie Auf Sendung (Solo) funktioniert oder bei Fans und Hörern ankommt, denn es wird einfach zum Selbstläufer.

Kritisch könnte man dagegen hinterfragen, warum nach Jahren nur ein einziger neuer Song als Ausbeute herausspringt und warum die DVD nur die nackten, schwarzweißen Aufnahmen im Studio zeigen - es ist ja einerseits schön anzusehen, wie Stoppok hier sein Repertoire als Einzelkämpfer abzieht, andererseits hätte die Dokumentation eines Live-Solo-Konzertes doch wesentlich mehr Nährwert gehabt, zumal der sonst so gute Kontakt zum Publikum mit unterhaltsamen Song-Ansagen und den Geschichten zwischen den Songs eben einfach nicht stattfindet. Dazu passt so richtig das zwölfseitige, aber leider absolut textlose Booklet.

Trotzdem: eine nette und gelungene Scheibe - vor allem die CD ist eine feine Sache geworden, auf der man sich vielleicht den erweiterten Umfang der DVD gewünscht hätte - bei 56 Minuten Spielzeit wäre hier doch auch noch Platz für die DVD-Titel „Dumpfbacke“, „Spezialisten Blues“ oder „Learning By Burning“ gewesen...

Jürgen Weber