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Reviews

Sebastian Sturm & Exile Airlines

A grand Day out


Info

Musikrichtung: Reggae

VÖ: 08.11.2013

(Rootdown / Soulfood / Finetunes)

Gesamtspielzeit: 50:27

Internet:

http://www.sebastian-sturm.com

Wer immer auch das Kleingedruckte liest, wird nach Einfuhr dieser Scheibe seine Steuern vielleicht mit etwas weniger Grollen überweisen, fließen sie doch mal in eine sinnvolle Richtung. „Gefördert … mit Projektmitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien auf Grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags,“ heißt es am unteren Rand des Backcovers. Damit wird der Bundestag zum regelrechten Vorkämpfer der Gerechtigkeit. Denn wenn die Welt gerecht wäre, müsste Sebastian Sturm schon seit einigen Jahren relativ sorglos vom Ertrag seiner Musik leben können.

A grand Day out hat mich zwar nicht ganz so sehr begeistern können, wie die Vorgänger, gehört aber ebenfalls zu den klaren Reggae-Hochkarätern. Vielleicht liegt‘s am Gewöhnungseffekt oder den hohen Erwartungen, die ich mittlerweile an ein Sturm-Album habe. Vielleicht aber auch daran, dass sich mit der langweiligen Pseudo-Ballade „I’m your Man“ und dem etwas zu simplen „Hard to carry on“ zwei Fast-Stinker gleich in der ersten Hälfte eines Albums eingenistet haben, dem die ganz großen Treffer fehlen.

Mit einem Ausrufezeichen des Lobes habe ich eigentlich nur das gefühlvolle „Sand in their Machinery“ versehen, das die ruhigen akustischen Soloparts in der Mitte in einem munteren Rahmen präsentiert.

Der Rest des Albums ist schlicht gelungen, serviert fett droppenden Reggae, der relaxt einsteigt („Right to remain silent“), an Bob Marley anknüpft („Vision“) und sich textlich immer wieder klar rechtschaffen gibt („Real Strength“). Da müssen sich (auch) die großen Jamaikaner reichlich strecken, wenn sie mithalten wollen.

Und offenkundig will Sebastian Strum weder langweilen noch auf der Stelle treten. Scheuklappenfrei werden die Grenzen des Reggae auch mal überschritten. Das von seiner wunderbar weichen Stimme veredelte „Wasteland“ klingt stellenweise eher nach Chanson oder New Romantic und „Relight“ gibt sich einem völlig-un-reggae-mäßigem Bass-Rhythmus hin.

Die Fortsetzung derartiger Förderprogramme gehört unbedingt in den neuen Koalitionsvertrag.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Right to remain silent (feat. Harrison Stafford) 3:21
2Vision 2:53
3Don't learn 4:29
4I'm your Man 3:43
5Hard to carry on 2:35
6Grand Day out 6:18
7Relight 3:21
8More Music (feat. Albert Minott) 3:43
9Real Strength 4:16
10Sand in their Machinery 3:42
11One Step onto the Train 3:55
12Wasteland 3:28
13Someone like you 4:21
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger