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Das Seelenbrechen
Info
Musikrichtung:
Prog-/Experimental-Metal
VÖ: 18.10.2013 (Candlelight Records) Gesamtspielzeit: 48:55 Internet: http://www.ihsahn.com http://www.facebook.com/ihsahnmusic |
Mutig - mit diesem Adjektiv könnte man das neue Album von Ihsahn beschreiben. Mit Eremita lotete er zuletzt seine Grenzen extrem aus. Mehr ging da wohl nicht. Was also tun? Einfach etwas Neues probieren und in die Breite agieren. Was dabei heraus kommt, klingt anfangs nach einem ziemlichen Sammelsurium, das von proggigem Hard-Rock über Denkermetal bis zu wilden, teils elektronischen Experimenten reicht.
Dabei startet Das Seelenbrechen für Ihsahn-Niveau noch ziemlich gewöhnlich. „Hiber“ ist moderner Progmetal, mit dem der Musiker noch nie so nahe am Stil der Mitglieder seiner Liveband Leprous unterwegs dran war. Natürlich ist hier nach wie vor sein eigenwilliger, kratzender Gesang mit an Bord. So weit, so unterhaltsam. „Regen“ startet dagegen etwas nachdenklicher und schwingt sich über orchestralen Bombast zu eingängigen Chören hoch, während „NaCl“ erstmals die Bremse ein wenig zieht. Die melodische Nummer erinnert mit ihren klaren Klangflächen und Harmonien glatt an als Pain of Salvation oder gar Rush. „Pulse“ nimmt das Tempo noch etwas mehr heraus und überrascht mit seinem Klangbild, das nicht nur dezent elektronisch wirkt. Chroma Key lassen grüßen.
Hiermit ist der Damm gebrochen. Denn das war nur der Anfang. Mit „Tacit 2“ wird man nämlich richtig vor den Kopf gestoßen. Denn das Ganze besteht nur aus schrägen Effekt und wilden (und durchaus grandiosen) Schlagzeugrhythmen. „Tacit“ versöhnt noch einmal etwas und erinnert an die letzten beiden Ihsahn-Alben, während der Norweger sich vor „Rec“ wohl das Ki-Album von Devin Townsend genauer anhörte. „M“ stößt dann erstmal in psychedelische Gefilde vor und besteht mehr oder weniger aus einem großen, leidenschaftlichen Gitarrensolo. „Sub Ater“ gefällt dann mit ruhigeren Klängen, die an die leisen Momente von Opeth erinnern, bevor Ihsahn und sein Schlagzeuger Tobias Ørnes Andersen tief hinab tauchen. „See“ überrascht mit düsteren Dark Jazz-Tönen, die auch nicht allzu weit weg von Gruppen wie The Kilimajaro Darkjazz Ensemble oder dem Dale Cooper Quartet weg ist.
Uff, das war eine geballte Ladung. Man sieht, Ihsahn probiert viel auf Das Seelenbrechen. Ergebnis ist ein interessantes, aber auch nicht besonders konsistentes Album, das eine großer Kontrast zu seinen Vorgängern ist. Somit ist das Ganze wohl eher als Übergangsplatte zu sehen. Durchgehend interessant, aber mehr für Ihsan-Liebhaber, als für -Einsteiger!
Mario Karl
Trackliste
1 | Hiber | 5:12 |
2 | Regen | 5:03 |
3 | NaCl | 4:24 |
4 | Pulse | 4:53 |
5 | Tacit 2 | 4:58 |
6 | Tacit | 4:36 |
7 | Rec | 2:26 |
8 | M | 4:39 |
9 | Sub Ater | 5:15 |
10 | See | 7:29 |
Besetzung
Tobias Ørnes Andersen (Schlagzeug)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |