Reviews

Jaqee

Yes I am

Info Musikrichtung: Dancehall / Synthie Pop VÖ: 20.09.2013 (Rootdown / Soulfood / Finetunes) Gesamtspielzeit: 46:15 Internet: http://www.jaqee.com

Würde auf dem Cover von Yes I am nicht der Name Jaqee stehen, hätte ich keinerlei Verbindung zwischen diesem Album und Jaqees letzter Veröffentlichung Kokoo Girl gesehen. Kurioser Weise ist Jaqees konsequentes Weitergehen ihres bisherigen Weges möglicherweise gerade der Grund dafür.

„Nach einem Soul- und R&B-Album und einer Scheibe mit Blues- und Rocknummern widmet sich `Kokoo Girl´ nun dem Reggae,“ hatte ich – schlau gemacht durch die Pressemappe – damals geschrieben. Und das hatte mir gefallen. Nun ist Jaqee erneut einen Stil weiter gegangen. Von Reggae ist kaum noch was zu hören und leider auch wenig von Soul, R&B, Blues oder Rock. Jaqee ist durch die dem Reggae anverwandte Dancehall hindurch in die Synthiepop-Falle gestolpert. Und da liegt sie nun – ziemlich am Boden.

Yes I am ist wenig mehr als grausam zusammenprogrammierter Ausschuss. Ich kenne die Scheiben vor Kokoo Girl nicht. Aber von einer Künstlerin, die sich bereits mit Soul-, R&B- und Blues-Alben positioniert hat, hätte ich zumindest Ansätze von Emotionen, Charisma und Seele erwartet. Aber Fehlanzeige! Stücke wie „Yes I am“, das gerade mal einen leichten Rhythmus zu bieten hat, oder das ansatzweise groovende „Does he love me“ werden neben dem bescheiden kraft- und schwungvollen Bonus-Track „Wolf“ schon zu den „High“lights des Albums. An die sympathisch freche Ausstrahlung des Kokoo Girls wird bestenfalls von „A mighty good Time“ rudimentär erinnert.

Prägender für das Bild, das Yes I am abgibt, sind die reizlos gesäuselte Ballade „Drop of Water“, der monotone Langweiler „Muziki“ oder der Rausschmeißer (der wirklich jeden raus schmeißt) „This is our Walk“.

Eher für die Tonne!

Norbert von Fransecky