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The Band of Heathens

The double Down; Live in Denver, Vol. 1

Info Musikrichtung: Americana VÖ: 23.03.2012 (Blue Rose / Soulfood) Gesamtspielzeit: 71:22

Live-Konzerte lassen sich unterschiedlich vermarkten - als CD, als DVD, als Doppel-CD, bzw. –DVD, als CD/DVD-Package. Dass man unter diesen Möglichkeiten so wählt, dass die Doppel-CD und (Doppel)-DVD separat veröffentlicht werden, ist nicht ungewöhnlich. Was The Band of Heathens hier vorlegt, habe ich allerdings noch nicht erlebt. Es erscheinen zwei separate Veröffentlichung, die jeweils eine Hälfte des Konzertes, die aber als CD und DVD enthalten.

Ob das Sinn macht darüber lässt sich streiten. Eine Grundlage dafür gibt es jedenfalls. The Band of Heathens stand Anfang Oktober 2011 an zwei aufeinander folgenden Tagen mit jeweils einem komplett anderen Programm auf der Bühne des Mile High City of Denver. Und die beiden Veröffentlichungen enthalten Auszüge aus dem insgesamt sechsstündigen Programm, während dem über 40 Stücke gespielt wurden. Ich nehme mal an, dass die erste Veröffentlichung vom ersten und die zweite Material vom zweiten Abend enthält. Ausdrücklich gesagt ist das im Booklet nicht.

Die ungeheuer kreative Genre-Bezeichnung Americana besagt mal wieder, dass wir es mit einer recht vielseitigen Band zu tun haben. Country, Blues, Rock, West Coast sind die dominierenden Genres. Aber es gibt durchaus auch Verbindungen in Richtung Supertramp (die Keyboardspielereien beim Opener „You’re gonna miss me“), Steve Winwood oder Van Morrison. Der deepe Blues „Golden Calf“ kommt mit fast gospelartiger Inbrunst rüber.

The Band of Heathens bringt das sehr intensiv rüber. Die Instrumentalisten sind durch die Bank weg erstklassig und schaffen es schmalzige Country Stücke vor dem Absturz in das Schmalz zu retten, intensive Blues-Gefühle zu inszenieren, relaxt zu rocken, fesselnde Improvisationsstrecken zu produzieren und wahre Instrumentalfeuerwerke abzufackeln.

Highlights sind das abschließende „Should have known“ und der groovende Blues Rock „Enough” mit seinem tollen Refrain.

Feines Teil. Einen Blick auf den zweiten Abend gibt’s nächsten Monat!

Norbert von Fransecky