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Dave Edmunds

Original Album Classics

Info Musikrichtung: Rock’n’Roll / Rock VÖ: 29.03.2013 (1975-87) (Arista / Legacy / Sony) Gesamtspielzeit: 184:21

In der bekannt kargen Aufmachung der Original Album Classics kommen fünf Alben von Dave Edmunds preisgünstig auf den Markt.

Das 75er Album Subtle as a flying Mallet beginnt recht “historisch” und dokumentiert so die Verwurzelung des Gitarristen in Country und Rock’n’Roll, die sein Werk durchziehen wird. Zum Ende hin, wenn die Tracknummern zweistellig werden, schält sich der für Edmunds typische Gitarrensound immer mehr heraus.

Die Box überspringt dann sieben Jahre (und damit u.a. das fantastische Album Repeat when necessary). D. E. 7th ist eine solide Scheibe, die viel von den Rock’n‘Roll- und manchmal auch den Country-Einflüssen zeigt. Es sind auch tolle Nummern enthalten, wie der mit Hammerpiano daher kommende Rock’n’Roll „From small Things, big Things come“ oder die tolle Country-Nummer „Warmed over Kisses, leftover Love“. Insgesamt fehlt aber etwas Schmackes. Man hat stetes das Gefühl, Dave, ich verstehe, was Du meinst, aber so ganz kommts nicht rüber.

Information, der direkte Nachfolger von D. E. 7th, ist eine ganze Klasse besser. Mit „Slipping away“ und dem Titelsong hat das Album zwei echte Hits am Start. Seine etwas poppige Ausrichtung dient der Zugänglichkeit, ohne die Country- und Rock’n’Roll-Wurzeln zu vernachlässigen. Mit dem von der Mundharmonika begleiteten „Wait“ bedient Edmunds sich sogar einmal deutlich beim Blues. „Have a Heart“ schließt das Album mit einem schönen Rock’n`Roll zwischen lässig und knackig.

1984 schlägt dann der Plastik-Sound der 80er Jahre zu. Die Arrangements werden auf Riff Raff zu poppig. Das Rock-Potenzial einiger Stücke wird schlicht nicht genutzt. Das wird besonders deutlich, wenn man Tina Turners Version von „Steel Claw“ und die geniale Paul Brady-Version von „Busted loose“ zum Vergleich heranzieht. Dafür müsste es eigentlich Strafpunkte geben.

Am Ende steht zum Glück ein Live-Album. Hier kann Edmunds seine Stärken wirklich ausspielen. Der Sound von I hear you rockin' ist zwar nicht optimal, aber hier tobt das Leben. Es gibt bessere Live-Aufnahmen von Dave Edmunds - insbesondere in der Formation Rockpile – aber für diese Box ist das ein würdiger Abschluss.

Eine Aufwertung aufgrund der Präsentation ist angesichts des Konzepts der Original Album Classics natürlich nicht möglich. Das einzige Plus scheinen die beiden letzten Tracks auf der ersten CD zu sein, die auf dem reproduzierten Original-Cover nicht aufgeführt sind.

Norbert von Fransecky