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Reviews

Volbeat

Outlaw Gentlemen & Shady Ladies


Info

Musikrichtung: Metal/Rock

VÖ: 05.04.2013

(Vertigo / Universal Music)

Gesamtspielzeit: 53:55

Internet:

http://www.volbeat.dk

Gut zweieinhalb Jahre nach Beyond Hell/Above heaven legen Volbeat nun nach: thematisch und optisch entführen uns die Mannen um Michael Poulsen auf ihrem fünften Studioalbum Outlaw Gentlemen & Shady Ladies diesmal in die Welt der Revolverhelden, was dem typischen Mix aus Metal, Rockabilly, Country & Western und Rock’n’Roll der Durchstarter aus Dänemark auch eigentlich ganz gut zu Gesicht steht.

Von der Besetzungsliste des letzten Albums verschwunden ist dabei Gitarrist Thomas Bredahl, und nach der Zwischenlösung Hank Shermann (Mercyful Fate) steht nun als einziger Nicht-Däne der frühere Anthrax-Gitarrist Robert Caggiano an den Saiten neben Poulsen – mittlerweile ist er schon der fünfte Mann auf diesem Posten in der ansonsten immer noch in Originalbesetzung spielenden Band. Nicht nur aufgrund dieses Besetzungswechsels durfte man diese Rückmeldung wohl mit Spannung erwarten, und obwohl sich die vorab veröffentlichte Singleauskopplung „Cape Of Our Hero“ für einige Fans vielleicht etwas harmlos und zu kommerziell anhörte, ist Volbeat mit Outlaw Gentlemen & Shady Ladies ein recht cooles Album gelungen.

Der westernmäßige Instrumentaleinstieg mit „Let's Shake Some Dust“ bringt einen dann auch gleich in die richtige Stimmung für das was den Hörer in den nachfolgenden dreizehn Stücken erwartet, denn hier hat Michael Poulsen in seinen Texten zum Teil historisch belegte Persönlichkeiten des Wilden Westens zum Leben erweckt: wir treffen den außergewöhnlichen Postkutschenräuber Black Bart, begegnen den O.K.Corral-Revolverhelden Doc Holliday und Wyatt Earp, der Banditin Pearl Hart und der Tänzerin Lola Montez - man fühlt sich schon fast in das Comic-Universum eines Lucky Luke versetzt...

Musikalisch geht dabei aber durchaus die Post(kutsche) ab: nach dem kurzen erwähnten Intro startet das Album mit „Pearl Hart“ und „The Nameless One“ zunächst einmal mit zwei netten Heavy-Rock-Nummern, bevor man mit „Dead But Rising“ auch mal mit Metal à la Metallica aufwartet. Als kurze Verschnaufpause gibt es dann die Single „Cape Of Our Hero“, eine gar nicht schlechte Ballade (glücklicherweise keine Beziehungs- oder Liebesschnulze) mit Ohrwurmpotenzial, bevor mit „Room 24“ nochmal mit einem düsteren und kafkaeskem Stück kräftig Dampf abgelassen wird.

Volbeat bleiben im weiteren Verlauf der Scheibe ihrer Linie treu und bewegen sich überwiegend in der Schnittmenge von melodischem Metal und Hardrock. Das Western-Thema wird dabei musikalisch wieder in „The Hangman's Body Count“, „Doc Holliday“ oder im hymnischen Abgang „Our Loved Ones“ aufgenommen, während fetzige und melodiöse Rocker wie „My Body“ oder „The Sinner Is You“ zu gefallen wissen. „Lola Montez“ hat dabei fast das Potential einer zweiten Single, während „Lonesome Rider“ wohl gerade bei den Anhängern der Headbangerfraktion auf wenig Gegenliebe stoßen dürfte, schließlich hört dieses an als hätte man sich Texas Lightning als Unterstützung ins Studio geholt – wir haken dieses Stück mal als Experiment (oder gar als Scherz?) ab.

An der Scheibe werden sich wohl die Geister scheiden, je nachdem, ob man nun Powerrock und Metal erwartet, die Chose mit den vorherigen Scheiben vergleicht oder einfach zu den Nicht-Metal-Fans gehört, die gern mal bei Volbeat vorbeihören. Zusammenfassend muss man aber feststellen, dass Outlaw Gentlemen & Shady Ladies ein solides und abwechslungsreiches Album geworden ist, auch wenn es eher wenig Sahnestückchen bzw. Überfliegersongs gibt, die so richtige Must-haves sind. Trotzdem eine absolut lohnende und sehr empfehlenswerte Scheibe!



Jürgen Weber

Trackliste

1Let's Shake Some Dust1:29
2Pearl Hart3:29
3The Nameless One3:54
4Dead But Rising3:36
5Cape Of Our Hero3:51
6Room 24 (Featuring King Diamond)5:07
7The Hangman's Body Count5:17
8My Body3:43
9Lola Montez4:29
10Black Bart4:50
11Lonesome Rider (Featuring Sarah Blackwood)4:06
12The Sinner Is You4:17
13Doc Holliday5:47
14Our Loved Ones4:51

Besetzung

Michael Schøn Poulsen – Guitars & Vocals
Jon Larsen - Drums
Anders Kjølholm - Bass
Robert Caggiano - Guitars
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger