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Reviews

Schee Daneem

Aufghaxt


Info

Musikrichtung: Bayerischer Blues-Rock

VÖ: 29.03.2013

(MundArt Ageh / BSC Music / Rough Trade)

Gesamtspielzeit: 45:44

Internet:

http://www.scheedaneem.de

Frank Zappas altbekanntes Zitat „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen“ gibt es in schönem Rot auf den Internetseiten der bayerischen Band Schee Daneem zu lesen. Na dann tanzen wir uns mal einen Mehrzweckhalle, denn ich würde nur allzu gerne ein paar Worte zur neuen Platte der Band (die vierte in einem Jahrzehnt Bandgeschichte) verlieren…

Vertane Möglichkeiten, verpatzte Chancen und vergebliche Liebesmüh - das sind in etwa die Themen, um die sich die Leider auf Aufghaxt drehen. Der Albumtitel passt demnach auch bestens dazu, nachdem der bayerische Begriff soviel wie aufgearbeitet, sich kaputt machen bedeutet. (Ober-)Bayerisch, so wird hier auch gesungen. Und in Hochdeutsch würde das was Schee Daneem fabrizieren, wohl auch gar nicht funktionieren. Denn mit seinem schnodderigen, bisweilen recht lakonischen und fast gesprochen wirkendem Gesang gibt Dietmar Forisch dem Sound seiner Band das spezielle Flair.

Dieses kann man mögen oder nicht. Aber musikalisch bleibt es trotzdem über weite Strecken interessant. Mit welch entspannten Geschmeidigkeit Schee Daneem ihre Songs spielen, ist allemal bewundernswert. Die Basis sind meist zurückhaltende, bluesige Klänge, die gerne mal mit kleinen Schlenkern Richtung Country („Country Didi“) oder Rock („Billig, billig, billig“) angereichert werden. Heraus kommen angenehm gemütliche Titel wie „Kartn Kim“, „Ois hod sei Zeit“ oder „Aufghaxt“. Doch viel interessanter ist es, wenn Schee Daneem in skurrilere Untiefen abtauchen. Das schräge Gstanzl „Gansterbazi“, das vertrackte Tango-Instrumental „Bobtango“ oder die fetzige „La Bamba“-Hommage „Bamme vor’m fliagn“ sind schon ziemlich spaßig. Das trifft auch auf die Ode an den ehemaligen Landesvater zu: „Trans-rap-it“ - Sprechgesang meets „Wagen von der Linie 8“ meets Edmund Stoiber.

Schee Daneem - nomen es omen. Etwas schräg, aber stets harmonisch (wobei Ausnahmen auch hier die Regel bestätigen), so in etwas klingt die Band. Das ist teilweise gewöhnungsbedürftig. Aber wenn man sich tagsüber „aufghaxt“ hat, ist das immer wieder mal ein passender Sound für das Feierabendbier. Für den musikalischen Vollrausch greift man allerdings zu anderen CDs.



Mario Karl

Trackliste

1Kartn Jim3:31
2Aufghaxt3:31
3Ram doch z'erscht bei dia auf3:24
4Country Didi4:30
5Gangstabazi2:43
6Bamme vor'm fliagn3:42
7Bobtango3:20
8Ois hod sei Zeit3:35
9Dass i fei ned lach3:27
10Voimond in der Klinik3:34
11Wenn's an grobn geht4:08
12Billig, billig, billig3:08
13Trans-rap-it3:11

Besetzung

Hans Eckl (E-Gitarre, Background-Gesang)
Pit Holzapfel (E-Gitarre, Peifen, Background-Gesang)
Peter Müller (Bass)
Jeansy Radlmaier (Schlagzeug, Background-Gesang)
Dietmar Forisch (Gesang, Akustikgitarre, Harp)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger