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Tervingi

Gotensaga

Info Musikrichtung: Death / Heavy Metal VÖ: 22.03.2013 (TWS / Source Of Deluge) Gesamtspielzeit: 40:08 Internet: http://www.tervingi.de

Gotensaga nennt sich das erste Album der Band Tervingi um den Ex-Lyfthrasyr Gitarristen Johann Frey. Es handelt sich um ein konzeptionelles Album und erzählt – in deutscher Sprache mit eingestreuten gotischen Texten - die Geschichte der Westgoten zur Zeit der Völkerwanderung. Musikalisch ist man mit einer Mischung aus Death und Heavy Metal unterwegs, um dieses Konzept in die Tat umzusetzen.

Tervingi, übersetzt heißt das „Waldleute“, legen mit großem Kino dem “Aufbruch zur großen Wanderung“ los. Das macht neugierig, wie sich die Band im weiteren Verlauf der Thematik angenommen hat. Nun, es ist klanglich ein stark von Death Metal inspirierter Sound mit dem großen Unterschied, dass Johann Frey nicht auf einen Grunzgesang setzt, sondern mit tiefem ‚cleanen‘ Gesang verstanden werden will. Das klingt dann manchmal ein wenig nach Till Lindemann, auch wenn musikalisch dessen Band in völlig anderem Gewässer fährt. Ganz überzeugen kann der Gesang nicht aber er stört auch nicht wirklich. In manchen Songs (z.B. “Töchter schnellen Wassers“) gibt es dann auch noch ein Sopranistin zu hören. Das gehört halt irgendwie dazu. Dafür ist das textliche Konzept ordentlich gelungen. Vielleicht etwas klischeehaft aber dem Thema gerecht werdend.

Die instrumentale Umsetzung überzeugt dann aber richtig. Natürlich darf man hier keinen wirklich neuen Sound erwarten, aber der Death Metal überzeugt mit toller rhythmischer Qualität und feinem Riffing. Durch das Keyboard werden zusätzlich schöne Stimmungen erzeugt, die das thematische Konzept unterstreichen. Das ist sehr durchdacht und gut ausgeführt. Klanglich ist das auf höchstem Niveau, was sicherlich auch am guten Mix von Markus Stock (The Vision Bleak) und dem klangvollen Mastering von Mika Jussila (u.a. Nightwish, Sentenced) liegt.

Gotensaga ist ein richtig gutes Debüt und man merkt, dass hier keine Anfänger am Werk sind. Tervingi wissen, wie man Stimmungen erzeugt und wie diese innerhalb eines Death Metal Gewandes umgesetzt werden können. Gelungen.

Ingo Andruschkewitsch