Reviews
Sklave der Neuzeit
Info
Musikrichtung:
Deutsch-Rock/Metal
VÖ: 22.03.2013 (Mucky Pup Music / SPV) Gesamtspielzeit: 53:22 Internet: http://www.hassliebe.de |
Sklave der Neuzeit nennt sich das neue Album der bayerischen Hassliebe. Dies ist nicht nur das zweite der Band, sondern schon fast eine Art Neuanfang. Bassist/Sänger und Gründungsmitglied Daniel Frisch verließ schließlich überraschend die Band. Mittlerweile verteilt sich seine Tätigkeit auf zwei Schultern. Mit Dany McAuley gewann man einen Nachfolger an den vier Saiten und mit Matthias Münch einen neuen Sänger und Frontmann mit einer angenehm rauen Stimme.
Stilistisch bleibt allerdings alles beim Alten: Satter und unpathetischer Deutschrock mit deutlicher Metalschlagseite und teils punkiger Rotzigkeit steht auf dem Programm. Mit im Studio war ein weiteres Mal Tote Hosen-Produzent Jon Caffery, der Hassliebe endgültig auf nationales Niveau schliff. Denn auf Sklave der Neuzeit zeigt sich eine Band, die sich vor der bundesdeutschen Konkurrenz keineswegs verstecken muss!
Aus knackigen, nicht selten schwermetallischen Riffs, einer gesunden Portion Dynamik und einem Händchen für hymnische Refrains spielt man sich selbstbewusst von Song zu Song. Und darunter haben sich ein paar veritable Hits versteckt. „Deine Zeit“ gefällt mit seinem großen Mitsing-Chorus, das persönliche „Ein-Bild(ung)“ mit seinem einfühlsamen Flair und der Titeltrack sowie das abschließende „Vom Anfang bis zum Schluss“ mit ihrem abwechslungsreichen Aufbau. Seine Metalwurzeln trägt man ganz ungeniert mit „Perfekt“ und dem sehr thrashigen „Krieg im Digitalverkehr“ zur Schau, während „Mut“ und „Wolkenmaschine“ die sanfte Seite von Hassliebe zeigen. Etwas weiter hinaus wagt man sich mit den instrumentalen „1321195.de“ und dem rhythmisch fast tänzelnden „Shit on TV (jeden Tag)“.
Das Album ist durchaus abwechslungsreich, komplett ohne Peinlichkeiten und hat textlich eine gute Ladung Identifikationspotenzial vorzuweisen. Hiermit haben Hassliebe sehr viel richtig gemacht. Dass der Sound manchmal etwas zu glatt ist? Geschenkt - das spielt spätestens beim nächsten Konzert keine Rolle mehr. Recht gutes Ding!
Mario Karl
Trackliste
1 | Sklave der Neuzeit | 5:47 |
2 | Perfekt | 2:04 |
3 | Deine Zeit | 4:14 |
4 | Wann ist der Mensch ein Mensch | 3:12 |
5 | Shit on TV [jeden Tag] | 3:37 |
6 | Mut | 3:36 |
7 | Krieg im Digitalverkehr | 3:18 |
8 | Alltagsprogramm [es läuft] | 3:56 |
9 | Die Wolkenmaschine | 3:48 |
10 | Ein-Bild(ung) | 5:32 |
11 | 1321195.de | 3:01 |
12 | Vom Anfang bis zum Schluss [inkl. Hiden Track] | 11:10 |
Besetzung
Manuel „Kurt“ Gläser (Gitarre, Gesang)
Dany McAuley (Bass, Gesang)
Florian Schack (Schlagzeug, Gesang)
Manuel Schnell (Keyboards, Gesang)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |