Reviews
V
Info
Musikrichtung:
New Art-/Triprock
VÖ: 07.11.2012 (Glassville Records) Gesamtspielzeit: 37:58 Internet: http://www.paatos.com http://www.facebook.com/Paatos.of.Sweden |
Zwar schon einige Wochen auf Markt, wird es doch Zeit sich mal mit dem neuesten Album der Schweden Paatos beschäftigen, die mit ihrem letzten Werk Breathing den Rezensenten mal wieder verzaubern konnten. Aber halt: V ist gar kein „richtiges“ Album, wie man vermuten könnte, sondern viel mehr so etwas wie eine Doppel-EP. Denn das gute Stücke besteht zur je zur Hälfte aus vier neuen und vier neu bearbeiteten Stücken. Die Tatsache ist anfangs vielleicht etwas enttäuschend. Nichtsdestotrotz bietet V immer noch eine angenehme Ladung Hörvergnügen.
Die neuen Lieder vertiefen den Eindruck, den einige Songs der 2011er Platte hinterlassen haben: Paatos werden (für ihre Verhältnisse) rockiger. Zumindest gewinnt die Gitarre an erdiger Dominanz, was nicht zuletzt in dem schon fast doomig schleifenden „Desire“ gipfelt. Die latente Schwere verträgt sich hier aber vorzüglich mit der schwebenden Stimme von Petronella Nettermalm. Etwas dezenter ist die Eröffnung „Feel“ - eine regelrecht straighte Rocknummer. „Cold war“ ist auch trotz Midtempo dagegen fast ein angenehm leichter Leisetreter. Dieses einschmeichelnde Gefühl nimmt man auch mit in „Into the flames“, einem hell leuchtenden, ruhigeren Popsong. Die erste Hälfte endet damit schon gar nicht schlecht.
Die Stücke fünf bis acht sind wohlbekannt, aber im neuen Gewand allemal ungewohnt. „Tea“ und „In time“ werden als intime Akustikversionen dargeboten. Neben ein paar kleinen Farbtupfern bekommt man sonst nur eine akustische Gitarre und die schöne Stimme von Sängerin Petronella zu hören, die hier ihre volle Emotionalität ausspielen kann. Wirklich sehr fein. Bunter wird es im folgenden „Precious“, das ganz anders als auf Breathing klingt. Elektronischer und düsterer wurde es gemacht, regelrecht trip-rockig. Einen Schritt weiter geht man im fast tanzbar aufgepeppten „Your misery“, das an die Briten Archive erinnert. Und dieses Gewand steht Paatos gar nicht mal schlecht. Ob diese Versionen jetzt besser als die Originale sind? Das bleibt dann doch Geschmackssache.
Ganz schlüssig in welche Richtung die weitere Reise der Band gehen könnte, ist man sich nach dem Genuss von V nicht. Nur eines steht fest: es bleibt interessant. Ob diese Platte dann ein Markstein oder nur einen kleinen Ausblick in die Ferne darstellt, wird man sehen…
Mario Karl
Trackliste
1 | Feel | 4:27 |
2 | Desire | 5:01 |
3 | Cold war | 5:35 |
4 | Into the flames | 4:46 |
5 | Tea (re-recorded) | 4:23 |
6 | In time (re-recorded) | 4:22 |
7 | Precious (re-arranged/remixed) | 4:38 |
8 | Your misery (re-arranged/remixed) | 4:46 |
Besetzung
Ulf Rockis Ivarsson (Bass)
Peter Nylander (Gitarre, Keyboards)
Ricard Huxflux Nettermalm (Schlagzeug)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |