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Red Jasper

Sting in the Tale

Info Musikrichtung: Progressive Folk-Punk VÖ: 30.03.2012 (1990) (Angel Air / Fenn) Gesamtspielzeit: 55:11 Internet: http://www.redjasperband.com

Red Jasper sind nicht einfach zu kategorisieren. In der Regel landen sie im Progressive-Körbchen – möglicherweise nicht zuletzt deshalb, weil sie zeitweilig bei dem holländischen Prog-Label SI unter Vertrag waren. Wenn man sich Sting in the Tale allerdings vorbehaltlos anhört, stellt man fest, das rockige Folk Töne und ein moderater Punk Ansatz mindestens ebenso prägend sind.

Sting in the Tale wurde in wenigen Tagen eingespielt. Das hat dem Album mehr als gut getan. Der treibende Rocker „T.V. Screen“ mit seinem Saxofon und dem Gitarrensolo hat wahre Live-Qualitäten. Und auch in fast allen anderen Stücken mischt sich ungestümer Rock’n’Roll mit fröhlichem Folk-Punk und anspruchvollen, aber dennoch eingängigen Kompositionen. Ruhigere Nummern, wie das leicht melancholische „Company Director“, sind eher die Ausnahme.

Schluss mit lustig wird es, wenn man in die Texte schaut. Hier setzen sich die Briten massiv mit der repressiven konservativen Politik und Gesellschaft der Thatcher-Ära auseinander, mit der Flucht in TV-Realitäten oder dem gesichtslosen Leben in der Massengesellschaft. Von daher ist es bedauerlich, dass der Re-Release zwar ausführliche Liner Notes enthält, aber anders als die ursprüngliche CD-Ausgabe von 1999 auf eine Textbeilage verzichtet.

Die Angaben des Booklets sind nicht eindeutig. Aber es sieht so aus als wären die drei Bonus-Tracks das Material der EP, die Red Jasper in der Zeit zwischen ihrem Debüt-Album und Sting in the Tale eingespielt und veröffentlicht haben. Sie sind noch etwas rauer und direkter, als Sting in the Tale.

Das Debüt gehört, anders als die nachfolgenden Red Jasper-Alben, nicht zu dem Wiederveröffentlichungsprogramm von Angel Air, das wir in den kommenden Ausgaben abarbeiten werden.

Norbert von Fransecky