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Ledfoot

Gothic Blues; Volume One

Info Musikrichtung: Blues Rock VÖ: 30.03.2012 (Hypertension / Soulfood) Gesamtspielzeit: 54:52 Internet: http://www.ledfoot-gothicblues.com

Ledfoot heißt bürgerlich Tim Scott McConnell und - wenn ich es richtig sehe - ist auf Gothic Blues; Volume One außer ihm und seiner 12-saitigen Gitarre nichts weiter zu hören. Jedenfalls fällt auch im Booklet oder Pressetext kein weiterer Name. Den Eindruck, den Gothic Blues; Volume One macht, gibt das allerdings in keinster Weise wider. Der 54-jährige macht auf den meisten der 13 Tracks dermaßen Druck, dass sich dahinter nicht nur Blues-Trios, sondern ganze Bands verstecken können.

Auch das Label „Gothic Blues“, um das man angesichts des CD-Titels und der Homepage-Adresse nicht herumkommt, lässt kaum erahnen, was einen aus den Boxen anspringt, wenn die CD im Player rotiert. Sphärische Melancholie, zerbrechliche Engelsstimmen oder düstere Gruftstimmung sind hier definitiv nicht zu finden. Den Geschöpfen der Nacht dürfte sofort die schwarz-weiße Fassade von den Wangen bröckeln, wenn Ledfoot Gas gibt.

Wer das Spektrum, das Gothic Blues; Volume One absteckt, eingrenzen möchte, hört sich am besten die Tracks 4 und 5 an. Mit dem recht verhaltenen „Purgatory Road“ hat man das weichste Stück des Albums vor Ohren. Das folgende „Sound of the Sun going down” ist dann eine der dramatischten Nummern, die sich mit großem Erinnerungswert im Hirn festbrennt.
Wie es Ledfoot gelingt nur mit Gitarre und Stimme schon fast beklemmend dramatische Steigerungen zu erzeugen, zeigt „Save my Ass“ in vorzüglicher Weise; ein Kontrapunkt zu emotionalen Balladen wie „I'll dream of you tonight“.

Ledfoot hat nichts mit den derzeit angesagten jungen Wilden des Blues, wie Joe Bonamassa zu tun, aber man wünscht ihm, dass er von dieser Welle mit hoch gespült wird. Verdient wäre es.

Norbert von Fransecky