····· Ringo setzt sich den Stetson auf ····· Der Oktober 2024 wird zum MC5-Monat ····· Kool & the Gang kommen in die „Rock’n’Roll Hall of Fame“ ····· Isolation statt Desolation - The Sweet re-releasen ihr Corona-Album ····· Deep Purple laden Jefferson Starship als Special Guests ein ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Scala & Kolacny Brothers

December


Info

Musikrichtung: Weihnachts-Cover-Songs

VÖ: 09.11.2012

(Fratelli / PIAS / Rough Trade)

Gesamtspielzeit: 53:18

Internet:

http://www.scalachoir.com

Immer wieder kommt es vor, dass prominente Musiker Stücke auf ihr Album packen, die sich mit dem Thema Weihnachten beschäftigen. Scala und Steven Kolacny haben sich zwölf derartige Stücke geschnappt, Steven hat noch zwei Eigengewächse dazu gepflanzt und dann wurde das unvermeidliche Last Christmas von Wham! als Bonus noch oben drauf gepackt. Fertig ist ein Weihnachtsalbum, das nicht „Christmas“, sondern December heißt.

Eine weise Entscheidung. Denn obwohl die 13 geborgten Stücke von so unterschiedlichen Künstlern wie Pearl Jam und Prince, Linkin Park und Joni Mitchell, oder Coldplay und eben Wham! stammen, klingen sie in der Interpretation von Scala & Kolacny Brothers alle ziemlich gleich - und da herrscht ganz gewiss nicht die üppige, kuschelige Wärme einer Weihnachtsstube, sondern eher die spröde Atmosphäre eines nebligen Dezembertages, der nicht einmal wirklich knackende eisige Kälte mit sich bringt, sondern vor allem farblose öde Verlassenheit.

Gelegentlich klingt December wie eine blasse Variante von Enya, die recht synthetisch angesetzt wurde und von sparsamen Pianotönen abgelöst oder begleitet wird. Die Emotionalität des Vortrags ist dabei so begrenzt, dass es nicht einmal zur Depression reicht. Ein, zwei Stücke davon kann man sich gefallen lassen, danach aber wir die Scheibe so reizvoll, wie eine Rede von Philipp Rösler.



Highlights findet man vor allem unter den Stücken mit Gastsängern und -musikern. „Christmas must be tonight” von The Band wird z.B. von Filip Huyghebaert intoniert während mehr auf die Gitarre vonn Koen Buyse gesetzt wird, als auf die Tasteninstrumente. Auch der „Eskimo“ wird leidlich in Szene gesetzt. Und der Refrain von Princes „When Doves cry“ ist einfach zu stark, um völlig zersägt zu werden.

Im Prinzip ist diese Scheibe nur für Hardcore Fans der gecoverten Bands interessant, die kuriose Versionen von Songs ihrer Lieblinge lieben.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1My December (Linkin Park) 3:42
2Christmastime (Smashing Pumpkins) 2:54
3Christmas Lights (Coldplay) 3:42
4River (Joni Mitchell) 3:10
5Christmas must be tonight (The Band) 3:23
6Let me sleep (It's Christmas Time) (Pearl Jam) 2:44
72000 Miles (The Pretenders) 3:09
8It's Christmas! Let's be glad (Sufjan Stevens) 2:17
9Tears can sparkle too (Steven Kolacny) 3:22
10Sun-kissed Snow (Steven Kolacny) 3:11
11Wintersong (Maclachlan) 3:06
12When Doves cry (Prince) 4:30
13Did I make the Most of loving you (John Lunn / Don Black) 3:48
14Eskimo (Damien Rice) 4:51
15Last Christmas (Wham)(Bonus Track) 5:14

Besetzung

Scala (Voc)
Steven Kolacny (Piano, Keys)
Koen Buyse (Ac. Git <5,8,9,14>, B <5,8,14>, Ad. Sounds <1,5,8,9,10,14>)
Stephan Noens (Dr <5,8,14>)
Filip Huyghebaert (Voc <5,8,14>)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger