Reviews
Rock and Roll is black and blue
Info
Musikrichtung:
Hard Rock
VÖ: 21.09.2012 (Bad Taste Records) Gesamtspielzeit: 43:48 Internet: http://www.dankojones.com http://www.facebook.com/dankojones |
Ja, endlich wieder neuer Stoff vom kanadischen Kraftwerk Danko Jones! Rock'n'Roll ist also schwarz und blau? Gar nicht so abwegig. Von Anfang an wurde den auf diese Art Musizierenden vorgeworfen auf der dunklen Seite der Macht zu stehen. Und neben all der exzessiven Party ist eine gewisse Grundmelancholie bei vielen Machwerken nicht von der Hand zu weisen. Also, da hätten wir sie auch schon, die Erklärung für den Albumtitel.
Kommen wir zur Musik. Im Prinzip ist bei Danko Jones wieder alles beim Alten geblieben - bis auf den Schlagzeuger. Der hört jetzt nicht mehr auf den Namen Damon Richardson, sondern auf Adam „Atom“ Willard und spielte früher u.a. bei Rocket from the Crypt (denen Danko auf B-Sides eine Lied widmete), The Offspring und Angels & Airwaves. Der Herr trommelt weniger technisch, sondern hat etwas mehr Swing und Wumms, was an sich gar nicht allzu sehr auffällt. Es passt aber trotzdem sehr gut zum Sound der Band.
Anfangs scheint aber etwas der Wurm drin zu sein. Der Start mit „Terriefied“ ist recht verhalten. Das treibt zwar ganz gut, aber klingt gerade gesanglich recht brav und leidenschaftslos. Das wird mit dem schmissigen Mitgröler „Get up“ besser. Aber erst mit „Just a beautiful day“ kommt das Album so richtig ins Rollen. Hier stimmt der Arschtrittfaktor und eine lässige Melodie bringt man auch noch mit. Ansonsten ist Rock and Roll is black and blue ein recht buntes Potpourri geworden. Hier wüster Garagenrock („I don't care“, „Conceited“), dort gerade im Gitarrenbereich ziemlich dreckig bluesinfiziert („You wear me down“), schon fast entspannt mit cooler Melodie („Type of girl“) oder gar ins Stadion schielend („Always anyway“). Wer bei letztem Titel das eindeutige Bedienen bei AC/DC nicht bemerkt, muss wohl taub sein. Trotzdem cooler Song. Albumhighlight ist aber der Rausschmeißer „I believed in god“. Was mit Gospelklängen beginnt, verwandelt sich einen typischen spaßfördernden Danko Jones-Rocker mit treibendem Sound und augenzwinkernden Text, der mal wieder so richtig in die Klischeekiste greift. Aber das gehört ja schließlich dazu. Der testosterongeschwängerte Rocksound und die Texte bilden eine regelrechte Symbiose und sorgen für die spezielle Ausstrahlung der Band.
Anfangs stotterte der sonst so gut geölte Motor noch, aber am Ende macht es doch wieder recht Spaß. Relativ abwechslungsreich ist es noch dazu. Trotzdem ist etwas Zurückhaltung geboten. Danko Jones rocken noch immer wie Sau. Aber das letzte Album hatte bedeutend mehr Schwung und Hits!
Mario Karl
Trackliste
1 | Terrified | 3:26 |
2 | Get Up | 3:09 |
3 | Legs | 3:37 |
4 | Just A Beautiful Day | 3:15 |
5 | I Don’t Care | 3:20 |
6 | You Wear Me Down | 3:55 |
7 | Type Of Girl | 3:46 |
8 | Always Away | 4:12 |
9 | Conceited | 3:47 |
10 | Don’t Do This | 3:43 |
11 | The Masochist | 2:53 |
12 | I Believed In God | 3:59 |
13 | I Believed In God (Reprise) | 0:46 |
Besetzung
John Calabrese (Bass)
Atom Willard (Schlagzeug)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |