Reviews
Disclosure
Info
Musikrichtung:
Trip/Prog Rock
VÖ: 14.09.2012 (Psychonaut Records) Gesamtspielzeit: 54:07 Internet: http://www.gathering.nl http://facebook.gathering.nl |
Ein neues Album von The Gathering - das verursachte früher beim Rezensenten immer große Spannung und Vorfreude. Dieses Mal blieb das irgendwie ein bisschen aus. Vielleicht lag es daran, dass der Vorgänger und quasi Neuanfang The West Pole zwar ein gutes, aber dann doch nicht mehr ganz so faszinierendes Werk wie seine Vorgänger war? Wie auch immer. Jetzt liegt er also vor, der zweite Anlauf mit Sängerin Silje Wergeland. Tja, und was soll ich sagen? Diese 54 Minuten Musik stecken voller Anmut, Schönheit, Atmosphäre und ineinander greifenden Stimmungen. Disclosure ist vom Anfang bis zum Ende ein dichtes Werk, das einen gefangen nimmt.
The Gathering scheinen anno 2012 noch mehr Wert auf einnehmende Stimmungen und elegante Klangfarben zu legen, wo der Vorgänger noch relativ geradlinig gestaltet war - allerdings ohne, dass die Songs zu reinen Soundteppichen verkommen. Die Band weiß nämlich auf was es ankommt. Und zwar auf schöne Melodien, die anfangs vielleicht etwas unaufdringlich scheinen, aber dann doch recht schnell ihre Faszination entfalten.
Auch anno 2012 segeln The Gathering damit wieder sehr gekonnt zwischen den Genres. Während manches fast wie ein träumerischer Popsong wirkt („Paper waves“), hat man auf der anderen Seite mitreißenden Trip-Rock („I can see for miles“) oder ein abwechslungsreiches Epos („Heroes for ghosts“), auf das so manche Postrock-Band neidisch sein könnte. Dabei lässt die Band auch immer wieder ihr Faible für analoge Klangerzeugung durchschimmern. Streichersounds und sogar das mehrfache Einbinden einer führenden Trompete lassen aufhorchen, wenn die Band ihren Ideen freien Lauf lässt.
Doch der größte Hinhörer der alles zusammenhält ist der Gesang. Während man sich bei The West Pole noch an sie gewöhnen musste (was gar nicht so schwer war), scheint Silje Wergeland nun endgültig als fester Teil der Band integriert. Die Norwergerin agiert sehr selbstsicher und sorgt mit ihrer hellen Stimme für die eine oder andere Gänsehaut. Dabei ist sie auch noch weniger aufdringlich als ihre Vorgängerin.
Man könnte so viel über diese Platte schreiben und würde ihr damit wahrscheinlich nicht gerecht. Deswegen nur noch dieses: anhören, genießen und feststellen, dass dieses eines der besten Alben von The Gathering ist!
Mario Karl
Trackliste
1 | Paper Waves | 5:49 |
2 | Meltdown | 8:19 |
3 | Paralized | 5:19 |
4 | Heroes For Ghosts | 11:12 |
5 | Gemini I | 5:09 |
6 | Missing Seasons | 3:36 |
7 | I Can See Four Miles | 9:26 |
8 | Gemini II | 5:17 |
Besetzung
Marjolein Kooijman (Bass)
Hans Rutten (Schlagzeug)
René Rutten (Gitarre)
Silje Wergeland (Gesang)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |