Reviews
Constantinople
Info
Musikrichtung:
Rock/Metal, „Dream-Doom“
VÖ: 13.07.2012 (Neurot Recordings / Cargo) Gesamtspielzeit: 43:31 Internet: http://idesofgemini.com http://idesofgemini.blogspot.com http://idesofgemini.bandcamp.com |
Ides of Gemini sind irgendwie anders. Das fängt schon damit an, dass es gar nicht so einfach ist das Trio einem bestimmten Genre zuzuordnen. Aber da wir uns hier nicht wirklich mit Schubladen aufhalten, sehen wir uns lieber die Einzelteile an, um ein Bild fürs Ganze zu bekommen.
Ides of Gemini sind Sängerin/Bassistin Sera Timms (die sonst auch noch bei Black Math Horseman tätig ist), Musikjournalist Jason Bennet und Schlagzeugerin Kelly Johnston. Im Mittelpunkt der Musik steht ganz eindeutig der Gesang von Timms. Dieser klingt betörend und doch wieder komplett unnahbar, mysteriös und geisterhaft und unterschwellig so verdammt boshaft und düster, dass es einem stellenweise fast den Atem verschlägt. Dabei lässt die Dame die verschiedenen Tonhöhen und Melodien so natürlich ineinander fließen, dass dem Ganzen doch noch eine gewisse Leichtigkeit innewohnt. Als Kontrast ertönt dazu die schwere und äußerst kratzend gespielte Gitarre J. Bennets - äußerst präzise und heavy. Zwar klanglich grundsätzlich dem Doom Metal nahe, aber dann doch wieder ganz anders. Passt anfangs eigentlich so gar nicht wirklich zur Vokalaktrobatik, würden die beiden Pole nicht vom teils stoischen, teils rollenden Rhythmus zusammen gehalten, der hier mehr als nur notwendiges Beiwerk ist.
Klanglich versetzen Ides of Gemini den Hörer in ganz neue Abgründe. Denn düstere Musik ist nicht immer gleich pures Schwarz, sondern kann auch mal gleißend weiß sein und kommt hier in Form von verstörenden Wiegenliedern daher, deren Schönheit man erst Schicht für Schicht entblättern muss. Dann kann man gar nicht anders, als sich von Stücken wie dem einnehmen „Ressurectionists“ oder dem fein aufgeschichteten „Starless midnight“ mitreißen lassen.
„Dream-Doom“ nannte jemand die Musik von Ides of Gemini mal. Denn schwer und erdrückend ist der Sound des Trios allemal. Das Geheimnis liegt aber in der ausgleichenden Traumwelt der weiblichen Sängerin. Eine interessante Kombination!
Mario Karl
Trackliste
1 | The vessel & the stake | 4:26 |
2 | Starless midnight | 3:56 |
3 | Slain in spirit | 4:30 |
4 | Ressurrectionists | 4:52 |
5 | One to oneness | 4:12 |
6 | Reaping golden | 5:09 |
7 | Austrian windows | 5:58 |
8 | Martyrium | 4:45 |
9 | Old believer | 5:43 |
Besetzung
Jason Bennet (Gitarre, Background-Gesang)
Kelly Johnston (Schlagzeug)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |