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A Great River
Info
Musikrichtung:
Singer/Songwriter, Folk, Rock
VÖ: 11.05.2012 (Neurot Recordings / Cargo) Gesamtspielzeit: 36:05 Internet: http://www.facebook.com/pages/Nate-Hall/221469457884975 |
Spontan muss sie gewesen sein - sehr sogar -, die Session zu A great river, dem Soloalbum des US Christmas-Vorstehers Nate Hall. Die zehn Stücke wurden innerhalb eines Tages aufgenommen und anschließend genauso schnell abgemischt. Es war also keine Zeit für überflüssige Sperenzchen und einen künstlichen Reifeprozess. Genau das macht das Album des Sängers und Gitarristen wohl auch so eindringlich. Nate Hall kehrt hier zum puren Songwriting zurück und nimmt damit Abstand zu den ausufernden Kompositionen seiner Hauptband. Mit dem gelebten Minimalismus trifft er sofort ins Herz.
Dreh- und Angelpunkt der Songs ist die teilweise etwas brüchige Stimme Nates sowie die Akustikgitarre, mit der er den Rhythmus der Musik vorgibt. Darüber lässt er nicht selten die elektrischen sechs Saiten brummen und sorgt für ein mitreißendes, perkussionsfreies Wummern, wie es unlängst Neil Young mit seinem schlichten Le Noise vorexerziert hat. Atmosphärisch wandelt Hall aber viel mehr auf den Spuren seiner beiden Kollegen und Labelchefs Steve Von Till und Scott Kelly. Die drei verbindet diese gewisse, leicht unheimliche und schwere Outlow-Stimmung, die auf ihre Weise wahnsinnig betörend ist. Kein Wunder, dass man da auch wieder den gerade wieder sehr gegenwärtigen Townes Van Zandt mit „Kathleen“ neu interpretiert.
Wenn Nate Hall jedenfalls etwas schüchtern die Texte zu „Chains“ oder „The earth in one cell“ ins Mikro singt, muss man unweigerlich hinhören. Wenn dazu wie bei „Dark star“ oder dem passend betitelten „Raw chords“ effektreiche, elektrische Riffs kantige Texturen erzeugen, fühlt man sich fasst erdrückt, nur um dann begeistert zu jubeln. Melancholie, Hoffnung, Liebe und Verzweiflung - das Album ist jedenfalls im positiven Sinne ein Wechselbad der Gefühle und damit ein unglaublich mitreißendes und stimmungsvolles Stück Musik - bevorzugt für schwüle Sommernächte, an der Schnittstelle von Tag zu Nacht.
Ein wirklich großes (Folk-)Album!
Mario Karl
Trackliste
1 | The earth in one cell | 3:16 |
2 | Dark star | 6:26 |
3 | Kathleen | 3:14 |
4 | Night theme | 2:27 |
5 | Chains | 3:31 |
6 | To wake and dream | 0:58 |
7 | Raw chords | 5:49 |
8 | Electric night theme | 3:04 |
9 | When the stars begin to fall | 1:44 |
10 | A great river | 5:36 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |