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Reviews

Saint Vitus

Lillie: F-65


Info

Musikrichtung: Doom Metal

VÖ: 27.04.2012

(Season of Mist)

Gesamtspielzeit: 34:29

Internet:

http://www.facebook.com/saintvitusofficial
http://www.myspace.com/stvitus

Puh, ein neues Saint Vitus-Album... Das ist etwas mit dem man trotz der (Live-)Reunion vor vier Jahren vielleicht doch nicht unbedingt gerechnet hat. Damit lassen sich gleich mal die Vorwürfe abschütteln, dass die zurückliegenden Konzerte nur reine Nostalgieveranstaltungen waren. Obwohl, legt man Lillie: F-65 (so der Name des neuen Werks) ein, so kommt man sich fast vor, als wäre es 1987 und Born too late gerade veröffentlicht worden. Denn die hier zu hörenden Songs könnten in dieser Form genauso vor 25 Jahren geschrieben und eingespielt worden sein - im Positiven wie im Negativen. Wer also immer schon Fan des Vierers war, wird sich im siebten Himmel wähnen. All diejenigen, welche den Underground-Hype um Saint Vitus noch nie verstanden haben, werden auch hiermit keine Jünger der Proto-Doomer.

Das schönste dabei: Über all die Jahre hat sich die Gruppe ihren ureigenen spröden Charme erhalten, der sich irgendwie zu gleichen Teilen aus der Hippie-Mentalität und einem Punkrock-Ethos vergangener Dekaden speist. Dave Chandlers Gitarre röhrt noch immer so kauzig und leicht schräg wie früher, während Wino wie ein düsterer Singer/Songwriter seine Texte vorträgt. Dabei schüttelt man sich so nebenbei ein paar wirkliche Klassenummern aus den Ärmeln, die richtig begeistern können. Zum Beispiel „The bleeding ground“ und „The waste of time“, welche nicht nur im typischen Morast waten, sondern auch mit regelrecht aufpeitschenden Gesangslinien punkten. „Let them fall“ ist dafür ein gar typischer Hook-freier Doom-Rocker, genauso wie das flotter treibende „Blessed night“. Richtig ausufernd wird es dagegen mit dem überlangen und stimmungsvollen „Dependence“.

Das war es dann auch schon fast. Mit „Vertigo“ bekommt man ein sehr angenehmes, ruhiges Instrumentalstück zu hören, während das abschließende „Withdrawl“ nicht viel mehr als lärmlastiges Gitarrengekniedel ist, das es nicht gebraucht hätte. Macht summa summarum sieben Stücke in rund 35 Minuten. Klar, die alten Alben waren auch nicht viel länger, aber nach 17 Jahren Albumpause hätte es vielleicht doch ein wenig mehr sein dürfen. Aber vielleicht ist Lillie: F-65 auch nur der Auftakt für einen ausgedehnten zweiten Frühling. Und hierfür ist dieses knochentrockene Ding recht gelungen worden. Ein Comebackalbum für das man sich nicht unbedingt schämen muss.



Mario Karl

Trackliste

1Let Them Fall4:01
2The Bleeding Ground6:20
3Vertigo2:43
4Blessed Night4:08
5The Waste of Time5:51
6Dependence7:53
7Withdrawl3:33

Besetzung

Dave Chandler (Gitarre)
Scott „Wino“ Weinrich (Gesang)
Mark Adams (Bass)
Henry Vasquez (Schlagzeug)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger