····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Disappears

Pre Language


Info

Musikrichtung: Postpunk, Psych/Garage Rock

VÖ: 02.03.2012

(Kranky / Cargo)

Gesamtspielzeit: 35:38

Internet:

http://www.disappearsmusic.com

Eine passendere Farbe für das Cover ihres neues Albums Pre language als Grau hatten Disappears aus Chicago nicht wählen können. Denn ihr Sound klingt ziemlich kalt, fast trostlos. Wie eine leere Betonwand inmitten einer verlassenen, städtischen Architekturwüste. Doch darunter rumort und grummelt es gewaltig - man mag es kaum glauben. Das Rhythmusherz pumpt trotz der äußeren Werte immer noch lebendig und die Gitarren füllen die Tristesse mit angenehmen Texturen. Wäre da nur nicht sie Stimme, die mehr spricht als singt und recht teilnahmslos wirkt. Doch auch hierin schlummert ein gewisses Maß an Feuer und Aggressivität. Man es sie nur finden wollen. Kein Wunder auch, denn die Sehnsucht nach Liebe, bzw. die Ohnmacht sie zu finden und zu halten ist eine Art übergeordnetes Thema auf dieser Scheibe.

Auf ihrem dritten Album hat die Band ihre Kombination aus verkopften Shoegaze, pulsierendem Postpunk/Wave und dem hypnotisch, stoischem Element des frühen Krautrock fast bis zur Perfektion getrieben. Wohl nicht ganz unerheblich dafür ist sicherlich Neumitglied Steve Shelley (bekanntlich Schlagzeuger der derzeit brachliegenden Sonic Youth), der den Rest problemlos wieder in die Spur bringt, sollte ein Song Gefahr laufen etwas auszufransen. Wobei das äußerst selten der Fall ist. Denn mit fast mathematischer Präzision scheint das Quartett sein musikalisches Ziel zu verfolgen. Wie schön, dass gerade die immer wieder einsetzenden Sologitarren und vor allem der tuckernde Bass für Leben in dieser bewussten Farblosigkeit sorgen.

Liebe auf den ersten Blick ist es wohl kaum, wenn man das erste Mal mit Disappears Bekanntschaft macht. Zu unnahbar wirkt die Band anfangs. Aber das war früher schon etwas das auch eine Band wie Velvet Underground auszeichnete. Und irgendwie fühlt sich der Rezensent vom Flair her etwas an Lou Reeds früheres Betätigungsfeld erinnert.



Mario Karl

Trackliste

1Replicate4:19
2Pre Language2:13
3Hibernation Sickness3:22
4Minor Patterns4:23
5All Gone White3:00
6Joa5:52
7Fear of Darkness2:57
8Love Drug5:24
9Brother Joliene4:08

Besetzung

Jonathan Van Herik
Damon Carruesco
Steve Shelly
Brian Case
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger