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Noise Capital

Ghost Army

Info Musikrichtung: Alternative Rock VÖ: 30.01.2012 (Finest Noise Releases / Rebeat) Gesamtspielzeit: 40:39 Internet: http://www.noisecapital.com

Noise Capital - der Bandname führt zuerst etwas in die Irre. Denn ihre Geisterarmee ist über die gesamte Länge ein relativer Leisetreter, anstatt eine unbarmherzige Lärmattacke. Aber wie schreibt die Band selbst so treffend: Ohne leise gibt’s kein laut, ohne Ruhe keinen Lärm. Und irgendwie trifft ihre Prämisse „moderner, alternativer Rock, kompromisslos arrangiert und gespielt“ ebenfalls zu.

Mit „Everything's a game“ geht es dementsprechend auch gut los. Flächige, leicht schrammelnde Gitarren gleiten auf einer zurückhaltend gesungenen Strophe dahin, bevor das Ganze in einen hymnisch anklingenden Refrain mündet. Das hat was. Noch besser sind das engagierte mit einem extrem pumpenden Bass versehene „Limousines“ oder das folgende, aufwühlende „Play along“. Diese Songs sind dynamisch arrangiert und zeigen, dass Noise Capital einen Riecher für gute Songs besitzen und diese auch instrumental interessant umsetzen können. Zwar hat man neben zwei Gitarristen auch eine Keyboarderin in seinen Reihen, doch diese fällt (glücklicherweise) eher mit ihrem Backgroundgesang auf und hält sich ansonsten dezent im Hintergrund. Es regiert am Ende doch die Sechssaitige. Die Songs haben durchgehend eine leicht düstere bzw. melancholische Note, auch wenn mal etwas britische, helle poppigkeit wie bei „Start over, again“ oder „Then you faint“ durchblitzt. Das kann man durchaus als spritzige Auffrischung verstehen, die nie aufgesetzt wird. Lieber zeigt man am Ende mit „The noise before the fall“ und „Break the machine“ seine verspielte Seite.

Am Ende ist Ghost Army ein durchaus angenehmes Album, das eher durch seine Zurückhaltung und Nachdenklichkeit anstatt mit einem Schlag ins Gesicht überzeugt. Das hat sehr viel Charme und man hört der Band deswegen auch ganz gerne zu, auch wenn nicht alle Songs richtige Volltreffer sind und einen etwas ähnlichen Aufbau besitzen.

Mario Karl