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Jonas Schoen Sextet & Steve Swallow

Agnostic Chant Book

Info Musikrichtung: Jazz VÖ: 27.01.2012 (Schoener Hören Music [SH 4035] / NRW Vertrieb) Gesamtspielzeit: 77:01 Internet: http://www.jonas-schoen.de/ http://www.nrw-jazz.de

Jonas Schoen ist Professor für Komposition, Saxophon und Ensemble an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Daneben ist er aber auch noch Namensgeber, Komponist und Saxophonist des Jonas Schoen Sextets. Für die neue CD Agnostic Chant Book konnte man noch mit Steve Swallow einen prominenten mehr als prominenten Mitstreiter gewinnen.

Der Start ist eine wunderschöne Bearbeitung des deutschen Volksliedes „Ein Jäger aus Kurpfalz“, hier unter dem Titel “Haunted Hunter“ bei dem Jonas Schoen mit seinem wunderbar singenden Saxophon eine lässig zurückgelehnte Stimmung erzeugt. Aber auch Sandra Hempel liefert den Beweis, dass auch eine Gitarre sehr inspiriert gespielt werden kann. Buggy Braune am Klavier, Heinz Lichius am Schlagzeug, Pepe Berns am Bass und Robby Geerken an Percussion liefern hier als Rhythmusfraktion eine fein gesponnene Grundlage.

Nach diesem eher besinnlichen Einstieg geht es mit dem Zyklus “advancee search in vicious cycles“ weiter. Hier wird gleich zu Beginn aufs Tempo gedrückt. Der großartige Buggy Braune und Heinz Lichius treiben den Song gemeinsam mit den Bassisten an. Man könnte meinen, dass sich diese gegenseitig stören könnten. Das Gegenteil ist der Fall. Man ergänzt sich auf faszinierende Weise. Hier merkt man, dass erfahrene und inspirierte Musiker sich gegenseitig zu Höchstleistungen anspornen können. Aber vor allem Jonas Schoen ist hier in seinem Element und wenn dann noch Buggy Braune zu seinem Klaviersolo ansetzt bleibt kein Auge trocken. Das ist allerhöchstes Niveau. Im dritten Teil des Zyklus (“transition“) kann dann auch Robby Geerken zeigen, dass er ein inspirierter Percussionist ist, auch wenn das Stück keine 2 Minuten lang ist. “halle-luje“ ist wieder ein zurückgenommenes Stück, das getragen wird von der Gitarristin Sandra Hempel. Ein feiner Ton mit großer Musikalität gepaart. Eine faszinierende Gitarristin.

Als quasi Zugabe gibt es noch den “unhidden track: chasing the demo“, die originale Demoaufnahme des ersten Titels und schließlich noch zwei Radio Edits zweier Songs. Damit wird dieses Meisterwerk perfekt abgerundet. Hier sollte nein, hier muss man zugreifen!

Ingo Andruschkewitsch