····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Nightwish

Once


Info

Musikrichtung: Symphonic Metal

VÖ: 07.06.2004

(Nuclear Blast)

Gesamtspielzeit: 60:02

Internet:

http://www.nightwish.com

Seit einigen Wochen dürfte der Name Nightwish dank des enormen Erfolgs der Singleauskopplung Nemo endgültig auch in Nichtmetallerkreisen ein Begriff sein. Das wunderschöne Liedchen jetzt jedoch als stilistischen Gradmesser für das komplette Album herzunehmen, funktioniert in diesem Fall nicht, da Once statt einem durchgehendem Konzept elf Songs bietet, die für sich alleine stehen und sich erheblich von ihren Kollegen auf dem Longplayer unterscheiden bzw. musikalische Seiten der Band zum Vorschein bringen, die man, zumindest in diesem Umfang, noch nicht zu Gesicht bekam.

Schon beim Opener "Dark Chest Of Wonders" wird der Nightwishfan von ungewohnt harten Gitarrenriffs überrascht, doch anhand des Songaufbaus und dem ohrwurmartigen Refrain, ist "Dark Chest Of Wonders" einer der Titel, die dem bisherigen Schaffen der Finnen am nächsten kommt und eine bessere Eröffnung hätte man sich sicher kaum wünschen können. Ein starker Beginn, bei dem vielleicht gerade die neue Gitarrenpower, das Salz in der Suppe ausmacht.

Gänzlich umorientieren muss man sich beim nächsten Track, denn "Wish I Had An Angel" greift auf rammsteinartigen Drumsound aus der Konserve zurück, ist absolut Clubtauglich und vielleicht deshalb schon jetzt als zweite Single auserkoren. Bei Refrain dieses Songs greift auch Basser Marco Hietala das erste Mal auf Once zum Mikro und man muss dem Senior der Band bescheinigen, das er sich in gesanglicher Hinsicht hörbar verbessert hat. Dies wird auch Bandleader Tuomas Holopainen aufgefallen sein und deshalb hört man die markante Stimme des Herrn Hietala wohl auf Once ein wenig öfters, als auf dem Vorgänger Century Child. Über Frontfrau Tarja Turunens Sangeskünste brauche ich wohl kein Wort zu verlieren.

Absoluter Höhepunkt dieses Silberlings ist aber die von indianischer Folklore inspirierte Ballade "Creek Mary`s Blood", sowie das Bombastepos "Ghost Love Score", bei denen sich das an dieser Schillerscheibe beteiligte London Session Orchester, das auch für den Soundtrack von Filmen wie Herr Der Ringe und Harry Potter verantwortlich war, so richtig ausgetoben konnte. Sogar bombastverwöhnte Nightwishanhänger werden beim Genuss dieser überlangen Songs mit heruntergelassener Kinnlade dastehen, da diese zwei Tracks zum dem Besten gehören, was je ein Orchester mit einer Rockband zusammen fabriziert hat. Grund hierfür ist wohl, das das Orchester die Truppe nicht nur unterstützt. sondern als gleichwertiges Instrument mit den Musikern agiert. Nightwish anno 2004 härter und zugleich bombastischer als je zuvor!

Weitere Leckerbissen dieser Scheibe sind das recht heftige "Dead Gardens" und der balladeske Rauschmeisser namns "Higher Than Hope", der einem verstorbenen jungen Fan der Finnen gewidmet wurde und zum Abschluss nocheinmal für Gänsehaut sorgt.
Der Mut, die bereits begangenen Pfade zu verlassen und seinen musikalischen Horizont dezent zu erweitern, hat sich in diesem Fall eindeutig gelohnt, denn mit Once hat Mastermind Tuomas Holopainen sein Meisterstück abgeliefert und ist seine Vision elf perfekte, eigenständige Soundtracks zu komponieren, erstaunlich nahegekommen. Außer der in finnischer Sprache dargebotenen Ballade "Kuolena Tekee Taitcilijan", die auch als finnischer Beitrag für den European Song Contest durchgehen könnte, weiss jeder Song mit seinem speziellen Flair zu überzeugen, was leider auch ein kleines Manko darstellt, denn im Gegensatz zu früheren Nightwishwerken fehlt auf Once ein wenig der berühmte rote Faden, der die Titel zusammenhält. Diesen kleinen Tadel wird das Quintett jedoch sicherlich verkraften können, da Once schon in der ersten Woche das Kunststück fertigbrachte in unserem schönen Land von null auf eins zu charten und selten hatte jemand diese Ehre mehr verdient als die finnische Truppe mit ihrem neuem musikalischem, Baby.



Manuel Liebler

Trackliste

1Dark Chest Of Wonders4:28
2Wish I Had An Angel4:05
3Nemo4:36
4Planet Hell4:38
5Creek Mary`s Blood8:29
6The Siren4:45
7Dead Gardens4:28
8Romanticide4:58
9Ghost Love Score10:02
10Kuolema Takee Taicilijan3:58
11Higher Than Hope5:35

Besetzung

Toumas Holopainen, keys
Tarja Turunen, vocs
Marco Hietala, bass, vocs
Emppu Vourinen, git
Jukka Nevalainen, drums

Producer: TeeGee Kinnunen
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger