Reviews
Mortician
Info
Musikrichtung:
Heavy Metal
VÖ: 25.11.2011 (Pure Underground Records) Gesamtspielzeit: 56:04 Internet: http://www.myspace.com/morticianaustria http://de-de.facebook.com/pages/Mortician-Austria/167503769944557 |
Mir sind Mortician aus Öschderreich!
Die Gründung der Vorarlberger Band Mortician geht ganz weit ins Jahr 1983 und damit in die jungen Jahre der beteiligten Musiker zurück. Aus dieser Zeit sind allerdings nur noch Gitarrist Thomas Metzler und Bassist Patrick Lercher übrig. Und die beiden scheinen ihren jugendlichen Elan von damals behalten zu haben. Denn das erste richtige Album (es gab bisher nur 1987 eine EP) nach einer fast 20-jährigen Schaffenspause klingt so richtig schön unbeschwert, als hätte man noch die Pickel von damals im Gesicht. Stilistisch steht man auch mit beiden Beinen dort, wo in den 80ern die Altvorderen von Accept und Judas Priest gepflügt haben. Allerdings präsentieren Mortician ihre Songs mit einer gehörigen Portion rockigem Rotz, wie ihn Mr. Lemmy und seine Spießgesellen auch gerne pflegen.
So weit, so gut. Der Sound ist also gut abgehangen und wird ziemlich handfest und konservativ aus den Boxen geschleudert. Die Songs selbst sind recht simpel und bewusst einfach und eingängig gehalten. Damit empfiehlt man sich ohne Umschweife für den schwermetallischen Partykeller oder die nächste Livesause. Denn genau dort gehören Mortician auch hin. Für zu Hause ist das alles vielleicht etwas zu sehr unauffällige Hausmannskost. Was allerdings nichts daran ändert, dass zackige Smasher wie „Reflection of our soul“, „Dead beauty“ oder die Bandhymne „Mortician“ auch auf dem heimischen Sofa zum Mitmachen animieren. Das liegt unter anderem auch an der kauzigen und recht eigenen Stimme von Sänger Daniel Khan, der sich nicht scheut, mal eben all seine Stimmlagen in einen Song zu packen. Das lässt einen manchmal etwas schmunzeln und recht schnell zum Schluss kommen, dass er doch in seiner kernigen, mittleren Tonlage am Besten kommt. Ebenfalls zum Schmunzeln (oder auch zum Kopfschütteln) bringt einen die extra fürs griechische Up The Hammers-Festival geschriebene „Worship metal“. Denn ohne diesen Hintergrund wäre der angeschmissene Phrasendrescher eher peinlich.
So bleibt am Ende eine recht konservative Scheibe die durchaus gut rein läuft und Spaß macht. Doch auf die Dauer legt man auch gerne wieder etwas anderes auf. Überflüssig ist dieses Ding nicht, aber eher etwas für Bewahrer des echten Stahls, die sonst auch Festivals wie das Keep-it-true besuchen. Diese hören sich vielleicht auch auf den drei Bonustracks der CD, welche bei der 2010er Ausgabe des Festivals aufgenommen wurden. Nettes Extra, auch wenn es äußerst suboptimal tönt (auf der passenden DVD klang's irgendwie besser...) - trotzdem 'nen Sympathie-Bonuspunkt wert.
Mario Karl
Trackliste
1 | Change your Behaviour | 3:28 |
2 | Prepare for Death | 4:24 |
3 | Reflection of your Soul | 4:04 |
4 | Mortician | 6:00 |
5 | Worship Metal | 5:50 |
6 | Dead Beauty | 4:43 |
7 | No Light | 4:52 |
8 | Speed Addict | 3:30 |
9 | Street Warrior (Live) | 4:30 |
10 | No War (Live) | 6:18 |
11 | Sacrifice of Sin (Live) | 8:32 |
Besetzung
Patrik Lercher (Bass)
Nagy Gergely (Schlagzeug)
Daniel Khan (Gesang)
Andreas Peter (Schlagzeug auf Tracks 9-11)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |