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Reviews

Dale Cooper Quartet & The Dictaphones

Métamanoir


Info

Musikrichtung: Dark/Ambient Jazz

VÖ: 25.11.2011

(Denovali Records)

Gesamtspielzeit: 60:10

Internet:

http://www.myspace.com/dalecooperquartet
http://denovali.com/dalecooper

Rückkehr in die schwarze Hütte


Das Dale Cooper Quartet versteht es Stimmungen zu erzeugen: langsam dahin wabernde Keyboardteppiche, aus denen sich wie durch eine Nebelwand ein Saxophon erhebt, das Knistern einer alten Vinyl-Scheibe, ein sanft jazzig gestreicheltes Schlagzeug und bedächte Bassläufe, sinnig eingesetzte Samples und Gitarreneffekte und (jetzt neu!) warmer Frauen- und Männergesang. Das klingt dann mal nach verrauchtem Barjazz im Triphop-Gewand oder auch nach einer Ambientversion eines düsteren Chansons. Wirklich faszinierend, welche Nuancen das Musikerkollektiv aus der Bretagne aus dem dunklen Grundton heraus holt.

Dabei hört man die Entwicklung, welche Dale Cooper Quartet & The Dictaphones seit ihrem vor vier Jahren erstmals veröffentlichtem Debüt Parole de Navarre durchlaufen hat. Die Sinne werden vielfältiger, aber auch subtiler stimuliert. Es herrscht nicht nur durchgehende Tristesse und Trostlosigkeit, sondern es haben auch etwas hellere Flecken in ihrer „Musique Noir“ Platz, wie zum Beispiel beim recht versöhnlich klingenden „La Terrible Palais“. Dem gegenüber steht allerdings ein regelrecht verstörendes Stück wie „Mon Tragique Chartreuse“, das auch mal eine gewisse Disharmonie pflegt. Besonderen Wert scheinen die Musiker derzeit auf den effektvollen Einsatz von Gesang zu legen, wie man bei „Eux Exquis Acrostole“ oder „Le Implacable Gentilhommiere“ eindrucksvoll zeigt. Damit grenzt man sich auf angenehme Weise von ähnlich gelagerten Bands wie den allgegenwärtigen Bohren & der Club of Gore oder dem Kilimanjaro Darkjazz Ensemble ab.

Métamanoir ist ein geheimnisvolles, stellenweise etwas undurchdringliches Album, welches einen die Welt für eine Stunde lang vergessen lässt und den Alltag aufgrund seines bedächtigen Tempos komplett entschleunigt. Um es mit Mr. Spock zu halten: Faszinierend!



Mario Karl

Trackliste

1Une Petit Cellier5:24
2Eux Exquis Acrostole11:15
3Ma Insaisissable Abri5:37
4Sa Prodigieux Hermitage0:35
5Le Implacable Gentilhommiere7:45
6Elle AgrÉable Rendez-Vous De Chasse5:35
7Mon Tragique Chartreuse12:53
8La Terrible Palais5:58
9Il MÉlodieux Manoir5:08

Besetzung

Gael Loison
Yannick Martin
Christophe Mevel

Gäste:
Zalie Bellacicco (Stimme)
Gaelle Kerrien (Stimme)
Francois Lucas (Oboe)
Ronan Mac Erlain (Stimme)
Cyril Pansal (Gitarre)
Christophe Rocher (Klarinette)
Krystian Sarrau (Saxophon)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger