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Automat Supérieur
Info
Musikrichtung:
Rock
VÖ: 11.11.2011 (Redfield Records / Alive) Gesamtspielzeit: 38:41 Internet: http://www.sixxxten.com http://www.myspace.com/sixxxten http://de-de.facebook.com/pages/SIXXXTEN/83576361598 |
Die drei X im ursprünglich skandinavischen Männernamen Sixten stehen wohl für jede Menge Schmutz. Denn genau das gibt es hier: schmutzig klingende deutsche Rockmusik. Kein Punk, kein Metal und erst recht kein deutschtümelnder Langweilerpop, sondern einfach nur unpeinlicher und null anbiedernder Rock der rollt - und das möglichst dreckig. Eine Verwandtschaft mit ihren Labelgenossen von der Dampfmaschine ist durchaus vorhanden, auch wenn sich Sixxxten um ein Vieles grooviger und weniger offensichtlich schweißtreibend präsentieren. Textlich dafür umso düsterer. Zynische, sozialkritische Beobachtungen stehen bei den teils fragmentartigen Texten nicht selten auf der Tagesordnung. Verpackt werden sie aber recht unkonventionell und eigensinnig. Wie heißt es in der Selbstbeschreibung so schön? „Apathisch und doch genau das Gegenteil. Kein Geschrei. Viel mehr ernstgemeinte Ablehnung. Keine Hymnen für das Wir-Gefühl.“ Das passt, meine Herren!
Recht eigen klingt auch irgendwie die Musik. Zwischen all den deftigen Riffs findet man auch die Attitüde des Punk sowie das Adrenalin des skandinavischen Schweinerocks der ausgehenden 90er. Ganz ungehemmt werfen Sixxxten auch mal das eine oder andere elektronische Element oder einen Synthie in die Runde, so dass die Musik durchaus richtig tanzbar wird. An sich vielleicht nicht wirklich originell, dafür ziemlich cool. Das Adjektiv cool gilt für den Gesang jedenfalls nicht. Der klingt meist recht aufgedreht, ungemütlich und angepisst, fügt sich aber bestens in die rotzige Chose ein.
Die Songs selbst sind durchgehend gut hörbar, auch wenn nicht alle astreine Hits sind. Die Band will das auch gar nicht und trotzdem ist ihnen dieser „Faux pas“ ein paar mal vollauf gelungen. Wenn Sixxxten bei „Commodore Jihad“ den Bass schön tuckern lassen, beim Titeltrack die Gitarre auch mal funkig pflügen darf, das Quartett beim „Grab im Wald“ mit einem fröhlichen Mitsingrefrain um sich wirft oder „Wodka Hypnotika“ das Album astrein nach vorne drückt kommt Freude auf. Ganz unverbraucht und frisch klingend ist der Band mit ihrem Zweitling Automat Supérieur ein ziemlich unterhaltsames Album gelungen. Keine Liebe auf den ersten Blick zwar, aber hat hier jemand Langzeitwirkung gesagt?
Mario Karl
Trackliste
1 | Der sympathische Prototyp | 0:53 |
2 | Wodka Hypnotika | 2:29 |
3 | Bilder von Bergen | 3:11 |
4 | Commodore Jihad | 2:40 |
5 | Automat Supérieur | 2:52 |
6 | Der goldene Roboter | 4:03 |
7 | Grab im Wald | 2:56 |
8 | Geist | 3:52 |
9 | Blut rein / Blut raus | 3:30 |
10 | Gedicht für Egoisten | 3:21 |
11 | Der 3. Raum | 3:07 |
12 | Kalte Stadt | 3:10 |
13 | Der Chance letzte Reise | 2:37 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |