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Deep Imagination

Live at Electronic Circus Festival

Info Musikrichtung: Electronica VÖ: 02.09.2011 (BSC / Prudence / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 22:51 Internet: http://www.deep-imagination.com

Deep Imagination erscheint mir etwas hoch gegriffen. Denn bei allem Schönklang ist es gerade die fehlende Tiefe, die dieses extrem kurze Live-„Album“ zu einer eher mittelprächtigen Angelegenheit macht.
Zusätzlich getrübt wird das Hörvergnügen durch brutale Ein- und Ausblenden, die dem Album den durchgehenden Fluss nehmen.

Und dann steht auch noch das schwächste Stück am Anfang. Das wenig sagende Synthie-Stück „Clouds“ vom Awareness-Album schlecht sich durch sechs Minuten schlecht verhüllte Langeweile.

Zum Glück wird es besser. „The Dragon Flight“ lässt Gitarren, die eine gewisse Ahnung von David Gilmour hervorrufen, mit einem schwächeren Eloy-Sound kopulieren. Einzelne atmosphärische Passagen lassen dann tatsächlich an Pink Floyd denken.
Diese Assoziation verstärkt sich beim ruhigen Beginn von „Sense“ noch, das im weiteren Verlauf dann stark von Saxophon und Percussion bestimmt wird.

Am Ende steht das leicht rhythmische „Breath Space“ mit seinem verhaltenen Solo-Saxophon, dem es immer wieder gelingt aus der Belanglosigkeit zu einer ruhigen Verträumtheit zu finden. Dazu will dann das die Ruhe zerreißende Jam-Ende nicht wirklich passen.

Insgesamt gibt es also durchaus Passagen, die sich sehr gut hören lassen. Allerdings hat die Band das Potenzial, das erkennbar in ihr steckt, hier (noch?) nicht voll ausgespielt und durch die nachlässige Präsentation auch noch zusätzlich in Frage gestellt.

Norbert von Fransecky