Reviews
Vengeance rides an angry horse
Info
Musikrichtung:
Heavy Metal
VÖ: 21.10.2011 (Pure Steel Records) Gesamtspielzeit: 55:15 Internet: http://www.myspace.com/exxplorerband http://www.reverbnation.com/exxplorer |
Na das hätte ich jetzt nicht gedacht, dass Exxplorer trotz ihrer Auftritte auf deutschen Kultfestivals wie dem Keep-it-true noch einmal so die Kurve kriegen! Man hat tatsächlich ein neues Album eingespielt. Kurz zur Erinnerung: 1984 veröffentlichte man sein Debüt Symphonies of steel, welches in traditionellen Kreisen einen hohen Kultstatus genießt (den ich allerdings für etwas übertrieben halte). Nach einigen Jahren Pause folgten dann A recipe for power (1994) und Coldblackugly (1996), die komplett untergingen.
Nun also in neuer Besetzung ein weiterer Anlauf. Vom alten Lineup ist glücklicherweise Sänger Lenny Rizzo wieder an Bord, der mit seiner Stimme dafür sorgt, dass das zweite Comeback Vengeance rides an angry horse ein Vergnügen für treumetallische Ohren geworden ist. Stilistisch knüpft man voll an das Debüt an. Das heißt: klassisch, altmodischer US-Metal wird geboten. Überraschend ist, dass man auch qualitativ gar nicht weit von den Anfängen entfernt ist. Die meisten Songs sind nämlich ziemlich gut, auch wenn man, oder gerade weil man keine Experimente wagt.
„Gypsy“ ist eine Eröffnung nach Maß, welche vom kraftvollen Riffing und seinem großen Refrain lebt. Was auffällt ist, dass das Album zweigeteilt zu sein scheint. Auf der einen Seite gibt es kraftvolle und hymnische Songs voller Pathos wie „Glory hunter“ oder dem feinen, balladesk beginnenden „As the crows flies“, während es ab Song Nr. 6 („S.N.O.E.“) etwas geradliniger und rockiger wird. Gerade „Freight train to hell“ wirkt wie eine Exxplorer-Interpreation groovigen 70s-Hardrocks. Gar nicht übel!
Spielerisch gibt es auch keinen Grund zur Klage. Man meint zwar, das eine oder andere Riff schon einmal gehört zu haben, doch wissen die Soli und die passenden Melodielinien zu gefallen. Extra hervor heben muss man natürlich den tollen Gesang, der hin und wieder eine kleine Gänsehaut erzeugt. Dafür klingt der Gesamtsound etwas dumpf. Aber man kann von einer solchen Band nicht erwarten, dass sie ein Budget im Megastarbereich zur Verfügung hat. Im Rahmen der Mittel geht das für diese Art von Musik in Ordnung. 80er-Puristen und US-Metal-Feinschmecker sollten hier unbedingt ein Ohr riskieren!
Mario Karl
Trackliste
1 | Gypsy | 7:43 |
2 | Glory Hunter | 5:05 |
3 | Chasing the High | 6:19 |
4 | The Vengeance | 4:02 |
5 | As the Crow flies | 5:35 |
6 | S.N.O.E. | 4:34 |
7 | Valley of Doom | 5:43 |
8 | Spirits of the Wind | 4:43 |
9 | Freight Train to Hell | 5:57 |
10 | Return of the Cycle (European Bonus) | 5:34 |
Besetzung
Kevin Kennedy (Gitarre)
Fred Gorhau (Gitarre)
Jay McCaffrey (Bass)
Mike Sakowski (Schlagzeug)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |