Reviews
On the spur of the moment
Info
Musikrichtung:
Power Metal
VÖ: 30.09.2011 (AFM Records / Soulfood) Gesamtspielzeit: 45:51 Internet: http://www.brainstorm-web.net http://www.myspace.com/officialbrainstorm |
Auf die süddeutsche Power Metal-Bastion Brainstorm ist einfach Verlass. Man kann damit rechnen, dass es durchschnittlich alle zwei Jahre ein neues Langeisen gibt. Das letzte nannte sich Memorial roots und zeigte die Band in einer leicht schwächeren Verfassung. Da ist es natürlich interessant, ob man mit der neuesten Platte On the spur of the moment (dt. spontan, kurzentschlossen) wieder an alte Glanztaten anschließen kann. Und ja, das gelingt wieder ein Stück, wenn auch nicht ganz. Der neueste Streich leidet ebenso an einem nicht ganz optimalen Sound. Die Drums tönen einfach zu künstlich und die Gitarren fast etwas zu massiv. Ein arges Dynamikdefizit kann man ebenfalls attestieren. Aber das ist ja heutzutage leider nicht das einzige Metalalbum, welches an einem solchen leidet...
Dafür wetzen die Songs diese Scharte wieder mehr aus. Das an sich ausgefeilte „Below the line“ kommt leider noch etwas schwerfällig daher. Dafür packen „In the blink of an eye“ und „Temple of stone“ wieder richtig zu. Das ist typisches Brainstorm-Futter, wie man es sich wünscht. Besonders letzteres entpuppt sich als zukünftiger und mitgrölbarer Livehit. Selbiges gilt für das sehr gute „No sinner - no saint“, dem ein astreiner Ohrwurmrefrain verpasst wurde.
Dass der Fünfer schon länger aus der reinen Dampfhammer-Abteilung raus ist, dürfte ja bekannt sein. So passt auch das recht rockige „Still insane“ gut ins Bild. Ebenso das düstere, aber nicht ganz so mitreißende „Dark life“. Von der epischen Seite zeigt man sich auch dieses Mal verstärkt. Das kann man nicht nur dem mittlerweile schon fast gewohnten und des Öfteren genutzten Keyboardeinsatz im Hintergrund anheften, sondern auch einigen Songs. „My own hell“ zum Beispiel klingt regelrecht dramatisch und hat ebenso einen feinen Refrain vorzuweisen. „In these walls“ tönt etwas außergewöhnlicher. Dass Meistersänger Andy B. Franck trotz polternden Gitarren von einer zarten Klavierlinie begleitet wird, hat man so bei der Band auch noch nicht oft gehört.
Hier ist also wieder alles im grünen Bereich. Spielerisch und gesanglich gibt es natürlich ebenfalls nichts zu meckern. Und es sind glücklicherweise wieder ein paar Ohrwürmer mit an Bord. Dass das nicht auf alle Songs zutrifft, ist ja man gewöhnt. Also, am Ende trotz leichter Schwächen immer noch ziemlich gute, schwäbische Wertarbeit aus dem Hause Brainstorm, welches der Konkurrenz nicht selten zeigt wo der Hammer hängt!
Mario Karl
Trackliste
1 | Below the Line | 6:41 |
2 | In the Blink of an Eye | 4:33 |
3 | Temple of Stone | 3:28 |
4 | In These Walls | 5:24 |
5 | Still Insane | 3:53 |
6 | Dark Life | 4:12 |
7 | No Sinner - No Saint | 5:29 |
8 | Where Your Actions Lead You to Live | 3:32 |
9 | A Life on Hold | 3:11 |
10 | My Own Hell | 5:28 |
Besetzung
Torsten Ihlenfeld (Gitarre)
Milan Loncaric (Gitarre)
Dieter Bernert (Schlagzeug)
Antonio Ieva (Bass)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |