····· Osterei - Luxus-Haydn auf Vinyl ····· Zwischen Grunge und Pop suchen Woo Syrah ihren Weg ····· Der zweite Streich von Billy Idol neu und erweitert ····· Die Hamburger Ohrenfeindt sind „Südlich von Mitternacht“ auf der Überholspur ····· BAP gehen auf Zeitreise in ihre besten Jahre ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Mike + the Mechanics

Mike and the Mechanics


Info

Musikrichtung: Progressive Pop

VÖ: 25.04.1986

(WEA)

Gesamtspielzeit: 40:17

Die 80er Jahre waren eine Zeit der Neu-Orientierung für Genesis, an deren Ende die Soloprojekte von Mike Rutherford und natürlich vor allem Phil Collins deutlich größere Bedeutung hatten, als die Stammband, deren Ende dann auch nur noch hinausgezögert wurde.

Das Solo-Debüt von Mike and the Mechanics war kein ganz so deutlicher Paukenschlag, wie fünf Jahre zuvor Phil Collins’ Face Value, aber es wirft mit „All I need is a Miracle“ mindestens einen Klassiker ab, der den Test of Time längst glänzend bestanden hat und in den entsprechenden Format-Radios bis heute regelmäßig zu hören ist.

Rutherford hat sein Album simpel aber geschickt gemischt. Mit einer soften Hymne, der ersten Single-Auskopplung „Silent Running“, beginnend, wechselt sich immer ein ruhiger Track auf den ungeraden Plätzen mit einer Uptempo-Nummer ab. Klammert man die nicht so pralle Ballade „You are the One“ einmal aus, geht das Konzept voll auf.
Mindestens zwei Rocker, „Hanging by a Thread“ und „Take the Reins”, hätten neben den beiden bereits genannten Singles und der dritten Auskopplung, der Ballade „Taken in“, Chartpotenzial gehabt.
Mit der Power-Ballade „A Call to Arms“ und ihrem dramatischen Auftakt gehen Mike and the Mechanics am weitesten in progressivere Gefilde vor.

Aber Rutherford versucht gar nicht erst in progressive Genesis-Fußstapfen zu treten, oder sich an das Publikum von Phil Collins ranzuschmeißen. Er verlegt sich auf kraftvollen erwachsenen Rock-Pop, der berücksichtigt, dass seine Hörer dünne Hitparaden-Kost nicht schätzen. Dem entspricht die Durchschnittslänge von gut vier Minuten pro Stück. Die Keyboards konnte man in den 80ern natürlich nicht ganz draußen halten, aber überwiegend ist es die Gitarre, die den Ton angibt, selten mit ausführlicheren Soli, sondern songdienlich als zusätzliche Stimme, die die Stücke voran trägt.

Eins gilt für Mike and the Mechanics und Phil Collins gleichermaßen. So gut, wie auf ihren Debütalben sollten sie nie wieder sein.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Silent Running 6:10
2All I need is a Miracle 4:10
3Par Avion 3:36
4Hanging by a Thread 4:40
5I get the Feeling 4:27
6Take the Reins 4:18
7You are the One 3:41
8A Call to Arms 4:38
9Taken in 4:17

Besetzung

Mike Rutherford (Git, B)
Peter von Hooke (Dr)
Paul Carrack (Voc)
Adrian Lee (Keys)
Paul Young (Voc)

Gäste:
Allan Murphy (Git)
John Kirby (Voc)
Gene Stashuck (Voc)
Christopher Neil (Back Voc)
Alan Carvel (Back Voc)
Linda Taylor (Back Voc)
Dereck Austin (Keys)
Ian Wherry (Keys)
John Earle (Sax)
Ray Beavis (Sax)
Louis Jardin (Perc)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger