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Reviews

Betontod

Antirockstars


Info

Musikrichtung: Deutschrock / Punk

VÖ: 26.08.2011

(Better Than Hell / Edel)

Gesamtspielzeit: 43:37

Internet:

http://www.betontod.de
http://www.myspace.com/betontod

20 Jahre gibt es Betontod jetzt schon. Meine Herren, wie konnten es die Herren da nur schaffen, so unbemerkt an mir vorbei zu ziehen? So unpopulär kann der Fünfer wohl nicht sein, denn sein letzter Longplayer GlaubeLiebeHoffnung hat seinerzeit immerhin eine Chartplatzierung im hinteren Drittel der Top 100 einheimsen können (obwohl das heute auch nicht mehr allzu viel bedeutet). Sollte ich mich also schämen? Hm, zumindest ermöglicht mir das, jetzt ganz unbefangen an den neuesten und doch erst fünften vollen Studiostreich heranzugehen.

Und darauf gibt es durchaus einiges Ansprechendes zu hören. Deutsche Rockmusik der kraftvollen Sorte, die ihre Wurzlen im Punk nicht verheimlichen kann und die auch mal etwas Richtung Metal (gedoppelte Gitarrenleads inklusive) schielt. Das klingt dann fast wie eine einheimische Version von Psychopunch, kombiniert mit der klanglichen Ästhetik der Böhsen Onkelz. Für letzteres ist vor allem der raue Gesang von Frontmann Oliver Meister verantwortlich, der ähnlich röhrt wie ein Herr R. Textlich gibt es viel Rock’n’Roll-Romantik, sowie eine Ladung energiegeladenen Pathos. Verpackt wird das ganze in schmissige Songs, die einfach nur geradeaus rocken und auf die Zwölf gehen.

Das macht die Angelegenheit für Genrefans zu einer riesigen Spaßpille voller Mitgröl- und Abgehtitel. Und tatsächlich gehen Lieder wie „Gloria“, „Auf eine gute Zeit“, „Steh auf!“, „Gasolin“, „Keine Popsongs“ und auch der große Rest so unheimlich schnell ins Ohr, dass man sich fast gar nicht dagegen wehren kann. Dem Rezensenten wird es auf Dauer mit der Außenseiter-Lyrik ein wenig zu viel, auch wenn man glücklicherweise keinen derart penetranten Nervfaktor wie die verblichenen Frankfurter oder Frei.Wild an den Tag legt.

Denn am Ende sind Betontod nur eine schmissige Rockband ohne jeglichen politischen Anstrich, die einfache, eingängige Rocksongs schreibt, aus denen jeder rausziehen kann was er möchte - oder eben auch nicht. Und so ist Antirockstars, das recht fett und regelrecht unpunkig produziert wurde, eben ein ziemlich nettes, bisweilen recht prolliges Album geworden, das keinem wirklich wehtut und so manchen erfreut und mit dem die sympathische Band zahlreiche Anhänger mehr finden dürfte. Was gibt’s dazu noch zu sagen? Ach ja, Rock’n’Roll Baby!



Mario Karl

Trackliste

1Gloria4:27
2Gasolin2:47
3Nebel3:30
4Auf eine gute Zeit3:42
5Keine Popsongs2:52
6Wenn der Sturm beginnt3:50
7Steh auf!3:39
8König Alkohol2:37
9Mit Vollgas durch die Hölle3:20
10Blut3:32
11Nie vergessen3:19
12Am Ende2:34
1320 Jahre3:28

Besetzung

Frank Vohwinkel (Gitarre)
Oliver Meister (Gesang)
Adam Dera (Bass)
Mario Schmelz (Gitarre)
Maik Feldmann (Schlagzeug)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger