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Reviews

R.E.M.

Lifes rich pageant (25th Anniversary Edition)


Info

Musikrichtung: Alternative Rock

VÖ: 08.07.2011 (1986)

(Captitol-I.R.S. / EMI)

Gesamtspielzeit: 93:48

Internet:

http://www.remhq.com

Die chronologische Wiederveröffentlichungsreihe von R.E.M. geht weiter. Mittlerweile sind wir im Jahr 1986 und bei Lifes rich pageant, dem vierten Album des Quartetts aus Athens, angekommen. Wie bereits der Vorgänger Fables of the reconstruction erscheint auch dieses Kleinod als Doppel-CD in einer stabilen Kartonverpackung mit ein paar Postkarten, Booklet und einem Poster. Das macht schon etwas her. Das sollte aber nicht vom musikalischen Inhalt ablenken. Denn der ist wirklich gut.

Auf Lifes rich pageant liefen R.E.M. erstmals richtig zu Höchstform auf und zeigten sich euphorischer, als auf dem etwas düsteren Vorgänger. Einige Songs sind sogar richtige Rocker. Bei „Begin the begin“ und „These days“ gibt man ziemlich Gas - lebhafte Gitarren und eine treibende Rhythmusgruppe inklusive. Schlagzeuger Bill Berry zeigt sich hier immer wieder als zwar etwas unauffälliger, aber dafür umso mitreißenderer Taktgeber. Auch Sänger Michael Stipe (damals noch mit Haaren) gibt einen Vorgeschmack zu welcher Klasse er sich in den folgenden Jahren noch entwickeln sollte. Aber das wichtigste sind neben der Performance immer noch die Songs. Diese sind auch hier wieder gewohnt geradlinig und ohne große Schnörkel, überzeugen aber (fast) durchgehend. Mit „Fall on me“ und „Cuyahoga“ hat man mindestens zwei Lieder auf Lager, welche sich später in die Klassikerriege einreihen sollten. Besonders letzteres ist mit seiner süßen Melancholie ein wahrer Melodienregen, der Gänsehaut erzeugt. Selbiges tut auch die fast gruselig anmutende Folkrock-Nummer „Swan swan H“, deren musikalischer Widerpart wohl das grandios treibende „I believe“ ist.

Mit Lifes rich pageant machte die Metamorphose vom New Wave-artigen Sound der Anfangstage zu den Alternative-Chartstürmern einen großen Sprung nach vorne. Und das obwohl man noch nicht auf Ecken und Kanten verzichtete. Trotzdem wurde das Album eher noch ein Achtungserfolg und der Durchbruch erfolgte erst ein Jahr später mit Document und den beiden Hits „The one I love“ und „It's the end of the world as we know it (and I feel fine)“. Darum kann man diesen schönen Rundling gut und gerne als Ende der Underground-Phase erachten.

Zum Weiterhören liegt noch eine 55-mintige Bonus-CD mit 19 Songdemos bei. Überwiegend hört man hier frühe Versionen der Albumstücke, welche teilweise instrumental sind. Die Lieder standen damals im Großen schon und nur wenige klingen hier anders als später (u.a. „Cuyhoga“ etwas flotter und „Swan swan H“ noch nicht so düster). Das ist allemal interessant, wenn auch nur für Hardcorefans essentiell. Auf der anderen Seite zeigen diese Aufnahmen, dass die Band mit John Mellencamp-Produzent Don Gehman noch einiges aus den Songs herausgeholte. Neben ein paar weiteren Songskizzen findet man auch eine Version des tollen „Bad day“ (später auf „Best of 1988 - 2003“ zu finden) und eine neue Einspielung des ganz alten „All the right friends“. Die Klangqualität ist durchgehend gut und rundet so diesen wertvollen Re-Release fein ab. Wer die frühen R.E.M. auf einem kleinen Höhepunkt erleben möchte, sollte hier dringend zugreifen!



Mario Karl

Trackliste

CD1: Original Album
1. Begin The Begin (3:27)
2. These Days (3:24)
3. Fall on Me (2:49)
4. Cuyahoga (4:20)
5. Hyena (2:51)
6. Underneath The Bunker (1:27)
7. The Flowers of Guatemala (3:56)
8. I Believe (3:50)
9. What If We Give It Away? (3:34)
10. Just a Touch (3:00)
11. Swan Swan H (2:44)
12. Superman (2:52)
 
CD2: The Athens Demos
1. Fall On Me (2:49)
2. Hyena (2:49)
3. March Song (King Of Birds) (3:45)
4. These Days (3:35)
5. Bad Day (3:26)
6. Salsa (Underneath The Bunker) (1:32)
7. Swan Swan H (2:38)
8. Flowers Of Guatemala (3:29)
9. Begin The Begin (3:33)
10. Cuyahoga (4:32)
11. I Believe (3:36)
12. Out Of Tune (0:33)
13. Rotary Ten (1:12)
14. Two Steps Onward (4:24)
15. Just A Touch (2:30)
16. Mystery To Me (2:06)
17. Wait (2:10)
18. All The Right Friends (3:39)
19. Get On Their Way (What If We Give It Away) (3:16)

Besetzung

Michael Stipe (Gesang)
Mike Mills (Bass)
Bill Berry (Schlagzeug)
Peter Buck (Gitarre)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger