Musik an sich


Reviews
Erik Honroè

Heliographs


Info
Musikrichtung: Experimental Pop / Ambient

VÖ: 21.11.2014

(Hubro)

Gesamtspielzeit: 36:14

Internet:

https://www.facebook.com/erik.honore.9
http://www.hubromusic.com/erik-honore-heliographs


Erik Honorè, ein 1966 geborener Schwede, veröffentlicht mit Heliographs sein erstes Soloalbum. Bis zum heutigen Tage hat der Musiker und Produzent bereits eine interessante Karriere hingelegt, in der er z.B. alle Scheiben von Velvet Belly produziert und bereits Alben in Zusammenarbeit mit Künstlern wie Jon Hassel, Nils Peter Molvaer, Brian Eno und David Sylvian aufgenommen hat. Mit letzterem nahm er dessen Died in Wool 2011 auf. David Sylvian kommt dem was Honroè auf Heliographs bietet auch am nächsten.

Die neun Stücke auf dem Album bieten in erster Linie sehr starke und interessante Atmosphären mit breitflächigen, aber auch vertrackten und zerbrechlichen elektronischen Sounds. Diese Zerbrechlichkeit wird durch die auf einigen Tracks eingesetzten androgynen Vocals noch unterstützt. Die ersten drei Stücke bringen das Album mit langsam fließenden Sounds und Effekten behutsam in eine Atmosphäre zwischen Melancholie und Entspannung. Auf dem vierten Stück werden dann erstmals Beats eingesetzt und zusammen mit den psychedelisch wabernden Sounds entsteht ein feiner ambienter Popsong der Extraklasse.

Auch akustische Instrumente wie Bass und Violine werden sehr passend im Klangrahmen der Elektronik eingesetzt. “Red Café“ wird so zu einem bittersüßen, mysteriösen Soundtrack ganz besonderer Art. Experimenteller wird es dann in “Last Chance Gas & Water“. Ein dunkler Bass bildet dumpfe Klänge in langsamer Folge ab. Darüber liegen sehr experimentelle elektronische Sounds und Samples und ein sehr dunkler elektronischer Sound wird darüber gelegt. Dieses Stück erinnert an eine Weiterentwicklung der schrägeren Stücke von Japan in ihrer Spätphase. Es folgen noch ein sehr avantgardistisches, ein dezent Poppiges und der wundervoll mystisch und sphärische Abschluss mit “Departed“.

Heliographs ist ein ganz starkes Album aus dem Kreis der experimentellen Musik der Richtung David Sylvian & Co. Natürlich kann hier nicht mit einer so beeindruckenden Stimme aufgewartet werden, musikalisch ist das hier jedoch die gleiche Liga.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1Navigators6:39
2 Halfway House1:27
3 Sanctuary3:05
4 Pioneer Trail4:23
5 Red Café3:02
6 Last Chance Gas & Water8:50
7 Strife1:35
8 Sanctuary Revisited4:22
9 Departed2:51
Besetzung

Erik Honroè: Instrumente, Elektronik, Gesang


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